IHK-Standortumfrage: Region punktet als starker und attraktiver Standort
Umfangreiche Beteiligung
(08.11.2018) „Unsere Wirtschaftsregion ist ein starker Standort. 82 Prozent der Unternehmen sind zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit den Rahmenbedingungen vor Ort.“ So fasst Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, die wesentlichen Ergebnisse der aktuellen IHK-Standortumfrage (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 700 KB) zusammen.
Hierfür hatte die IHK im Frühsommer dieses Jahres rund 9.000 Unternehmen angeschrieben. Gut jedes fünfte Unternehmen nahm teil. Für die Befragung bewerteten die Befragten 23 Standortfaktoren im Hinblick auf Wichtigkeit und Zufriedenheit: Darunter die Infrastruktur, die Standortkosten, das Arbeitskräfteangebot, das Wirtschaftsklima oder die Standortattraktivität. Darüber hinaus wurden Interviews mit rund 90 Unternehmern und Führungskräften geführt. „Die Ergebnisse sind eine gute Grundlage, um die Stärken der Region noch sichtbarer nach außen zu vermarkten“, so Graf. Mit der Umfrage knüpft die IHK an ähnliche Erhebungen aus den Jahren 2004 und 2013 an, sodass Langfristvergleiche gezogen und Entwicklungstendenzen abgeleitet werden können.
Unternehmen zeigen sich überwiegend zufrieden
Die Ergebnisse im Überblick: Von den 23 Standortfaktoren erhielt per Saldo lediglich ein Faktor eine negative Bewertung, nämlich die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte. Besondere Zufriedenheit äußerten die Betriebe im Bereich der Infrastruktur beispielsweise bei der lokalen Energieversorgung oder der überregionalen Erreichbarkeit über die Straße. Auch weiche Standortfaktoren wie Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten oder Schulen und Ausbildungseinrichtungen werden überdurchschnittlich positiv beurteilt – Standortfaktoren, die immer mehr in den Fokus von Unternehmen rücken.
Zunehmend kritisch werden hingegen die Versorgung mit Breitbandtechnologie sowie die Höhe der Gewerbe- und Grundsteuer gesehen. Im Vergleich zu 2013 ist die Zufriedenheit mit diesen Faktoren deutlich zurückgegangen. Ungünstig für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortortes ist zudem, dass auch die Zufriedenheit mit der Wirtschaftsfreundlichkeit von Politik und Verwaltung nachgelassen hat. „Für diese Wahrnehmung spielen sicherlich auch die vielfachen Steuererhöhungen in den Kommunen eine Rolle“, sagt Graf. Insgesamt hat die Zufriedenheit im Vergleich zu 2013 mit zwölf Standortfaktoren abgenommen, während sie bei elf Faktoren gestiegen ist.
Standortwettbewerb nimmt zu
Zugleich ergab die Umfrage, dass die Wichtigkeit vieler Standortfaktoren steigt. Diese nahm im 5-Jahresvergleich bei 16 Standortfaktoren zu. Lediglich 7 Faktoren werden als unwichtiger angesehen. „Dies zeigt deutlich, dass die Unternehmen immer genauer hinschauen, wenn es um die Rahmenbedingungen geht“, so Graf.
Die IHK will die Ergebnisse gezielt für eine weitere Verbesserung der Standortfaktoren nutzen. In diesem Zusammenhang kündigt Graf an, aus den Ergebnissen konkrete politische Handlungsempfehlungen abzuleiten. Darüber hinaus sollen sie in die regionalpolitischen Positionen der IHK 2019 einfließen.