Küstenkanal

  • WIE ES IST
Der Küstenkanal zweigt bei Dörpen vom Dortmund-Ems-Kanal ab und verläuft dann parallel zur B 401 bis nach Oldenburg, wo er in die Hunte mündet und somit auch an die Weser anbindet. Die beiden Schleusen bei Dörpen und in Oldenburg sind aktuell nur mit dem Europaschiff befahrbar. Der Ausbau der Kanalstrecke sowie der beiden Schleusen für das Großmotorgüterschiff (GMS) mit einer Abladetiefe von 2,5 Metern sind als Projekt im Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans mit einem positiven Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,3 geführt. Ein Großteil der Investitionssumme von 255 Mio. Euro sind Erhaltungs- bzw. Ersatzkosten. Mit der Erweiterung der Schleuse bei Dörpen soll im Jahr 2021 begonnen werden. Anschließend müssen im Kanalverlauf mehr als 20 km neue Spundwände gesetzt werden und auch die Schleuse in Oldenburg ausgebaut werden.

  • WIE ES SEIN SOLLTE
Das Projekt ist sinnvoll, damit das westdeutsche Kanalnetz sukzessive an den aktuellen Binnenschiffsstandard GMS angepasst werden kann. Nur dann kann der Küstenkanal im Falle von Betriebsstörungen auf dem Dortmund-Ems-Kanal oder dem Mittellandkanal westlich von Minden auch als Umfahrungsmöglichkeit genutzt werden. Der Ausbau trägt zur Wettbewerbsfähigkeit des Binnenschiffs bei und kann somit die Güterverkehrsverlagerung von der Schiene auf die Straße unterstützen. Dies kommt auch dem in Dörpen ansässigen Güterverkehrszentrum (GVZ Emsland) zu Gute. Zur Sicherstellung einer durchgängigen Befahrbarkeit mit dem GMS wäre es wünschenswert, wenn es keinen großen zeitlichen Abstand zwischen dem Ausbau der DEK-Nordstrecke und des Küstenkanals geben würde. Parallel zu den im BVWP vorgesehenen Ausbauarbeiten an den Schleusen und der Kanalstrecke müssen auch verschiedene abgängige Brücken ersetzt werden. Dies sollte zur Verbesserung der Schiffbarkeit zu einer Anhebung der Durchfahrtshöhe für den Schiffsverkehr genutzt werden.

  • IHK-POSITION (Regionalpolitische Positionen Region Emsland 2019 – 2023)
Neben dem Ausbau der DEK-Nordstrecke wird auch der GMS-schiffbare Ausbau des Küstenkanals als Projekt im Vordringlichen Bedarf des aktuellen Bundesverkehrswegeplans geführt. Damit das nordwestdeutsche Kanalnetz über einen einheitlichen Ausbaustandard verfügt und die größeren Schiffseinheiten die Wirtschaftlichkeit des Gütertransports mit dem Binnenschiff verbessern, sollte auch dieses Projekt schnell realisiert werden.
Zur Optimierung der Infrastruktur mit dem Ziel nachhaltiger Logistikkonzepte sind folgende Maßnahmen wichtig:
  • Mit den Arbeiten an Schleusen unverzüglich nach Baureife beginnen,
  • Auf eine schnelle Baufertigstellung drängen,
  • Für eine Fortsetzung des Brückenhebungsprogramms einsetzen,
  • Hafenstandorte als multimodale Umschlagsknoten weiterentwickeln,
  • Hafeninfrastruktur nachhaltig weiterentwickeln,
  • Die Infrastruktur für den Umschlag von Massenschüttgütern optimieren.