IHK-Luftverkehrsforum: Internationale Marktzugänge über FMO sichern

Wer auf globalen Märkten erfolgreich sein möchte, braucht internationale Verbindungen. Diese Maxime gilt für viele Unternehmen unserer Region. Und sie gilt für die Herstellung und den Handel von Gewürzen aus aller Welt genauso wie für Container-Chassis und Wechselbrücken. Das wurde beim 4. IHK-Luftverkehrsforum am 17. September 2024 vor rund 100 Teilnehmern sehr deutlich.
„Wir sind ein global tätiges Unternehmen mit Standorten in neun Ländern auf vier Kontinenten. Daher brauchen wir zuverlässige Flugverbindungen zu internationalen Drehkreuzen, um auch abgelegene Regionen, aus denen wir unsere Rohstoffe beziehen, zu erreichen”, erläuterte Nils Meyer-Pries, CEO der DF World of Spices GmbH (Fuchs Gruppe), die Notwendigkeit internationaler Erreichbarkeit. Gerade die Drehkreuze der großen Airlines müssen gut erreichbar sein, um von dort andere Kontinente zu erreichen.
Die Bedeutung der Lufthansa-Verbindung vom FMO zum Drehkreuz München betonte deswegen Andreas Busacker, CFO der Schmitz Cargobull AG: „Der FMO stellt für unser Unternehmen einen ortsnahen Zugang aus der Region zu den Wirtschaftsmetropolen weltweit her. Die Sicherung und Stärkung der verbliebenen Drehkreuzverbindung nach München ist daher für uns und die gesamte Wirtschaftsregion mit ihren vielen mittelständischen Unternehmen von großer Bedeutung.“ Auch im Sinne der Arbeitgeberattraktivität habe der FMO eine Strahlkraft für die Region.
Für Uwe Goebel, Präsident der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, und Dr. Benedikt Hüffer, Präsident der IHK Nord Westfalen, ist der FMO wichtige Voraussetzung für den internationalen Erfolg der Wirtschaft: „Der FMO bietet unseren Unternehmen Zugang zu internationalen Märkten. Das sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in unserer Region. Daher ist es so wichtig, dass wir den FMO bei seiner Weiterentwicklung unterstützen. Dazu gehört auch, neue Direktverbindungen z. B. nach Paris, London oder Wien in den Blick zu nehmen.“ Beide würdigten die aktuell sehr positive Entwicklung des FMO und das positive Betriebsergebnis seit 2023. „Der FMO ist sehr gut unterwegs“, so das Credo.
Der FMO geht gestärkt aus der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie hervor. FMO-Geschäftsführer Professor Dr. Rainer Schwarz informierte, dass der FMO in 2023 wieder rund eine Million Fluggäste verzeichnen konnte. In dem ersten Halbjahr 2024 wurde mit über 530.000 Fluggästen sogar ein Plus von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erreicht. „Das unterstreicht die Bedeutung des FMO als Tor zur Welt. Daran wollen wir weiter arbeiten“, so der FMO-Geschäftsführer.
Für den Erfolg des FMO müssen allerdings auch die Rahmenbedingungen stimmen – hier gibt es politischen Handlungsbedarf. „Die Luftverkehrssteuer und andere nationale Sonderbelastungen machen es für Airlines unattraktiv, neue Verbindungen anzubieten. Dies schwächt den Wettbewerb und damit auch Standorte wie den FMO“, so Dr. Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) mit Blick auf die hohe Abgabenbelastung für den Luftverkehr in Deutschland. Es sei wichtig, diese Last zu reduzieren, wenn der Standort im internationalen Wettbewerb weiter mitspielen wolle. Gerade bei der Luftfracht verliert Deutschland deswegen an Bedeutung – andere Länder, wie Belgien, profitieren davon.