Starke Frauen, grüner Stahl
Das Herz von Dr. Anne-Marie Großmann schlägt für das Thema „Green Steel“. Und es schlägt auch dafür, Frauen zu Führungsverantwortung zu motivieren. Jetzt hatte die Unternehmerin das IHK-Netzwerk „Business Women IHK“ in ihr größtes Stahlwerk, die Georgsmarienhütte, eingeladen.
Lebendig und informativ: War das Treffen der „Business Women IHK“, zu dem Dr. Anne-Marie Großmann (r.) ins Stahlwerk eingeladen hatte.
© B. Bößl
Frauen stärken und motivieren
Was sie selbst darin bestärkte, Führungsverantwortung zu übernehmen? Ihre Eltern. Alles schaffen zu können – das habe sie vom Vater genauso wie von ihrer Mutter, ebenfalls eine erfolgreiche Unternehmerin, mit auf den Weg bekommen. In seiner Stahlwerkzeit, verriet sie ihren Gästen, sei es der Vater gewesen, der zwischen seiner Familie in Hamburg und der Georgsmarienhütte pendelte.
Zu Gast im Stahlwerk in Georgsmarienhütte: das IHK-Netzwerk Business Women IHK.
© B. Bößl/IHK
Frauen zu stärken, diesen Ansatz trägt Dr. Anne-Marie Großmann ins Unternehmen – und hatte zum IHK-Netzwerktreffen gleich mehrere Frauen aus dem Stahlwerks-Topmanagement mit eingeladen. Deren Berufsbezeichnungen: Chief Purchasing Officer, Director Lead Buying, Director IT oder Director Communications & Sustainability. In Georgsmarienhütte sind diese Stellen alle mit Frauen besetzt. Dennoch sei es kein einfaches Unterfangen, Frauen für Berufe in der Stahlbranche zu gewinnen. Manche Stellenprofile seien noch zu unbekannt, die Schichtarbeit für manche Interessentin zunächst ungewöhnlich. In der Praxis würden sich beide Faktoren später oft als besonders positiv erweisen: Weil Offenheit da sei, Stellenprofile an die Fähigkeiten anzupassen, und weil mit Schichtarbeit verlässlich geplant werden könne.
Green Steel: Stahlproduktion wird neu gedacht
Genauso, wie das Thema Frauen in der Führung im Stahlwerk offen und neu gedacht wird, so wird auch die Stahlproduktion selbst neu gedacht. Bereits seit über 25 Jahren werde Stahl am Standort so nachhaltig wie möglich hergestellt, erläuterte die Gastgeberin: „Im Elektrolichtbogenofen und aus fast 100 % Stahlschrott.“ Jedes Jahr könnten so über 1 Mio. Tonnen CO2 gespart werden. Bis zum Jahr 2039 will der Stahlhersteller komplett klimaneutral produzieren.
Dazu soll grüner Wasserstoff, der von EWE geliefert wird und aus Elektrolyseuren, die in Norddeutschland entstehen, einmal das benötigte Erdgas ersetzen.
Christina Wolters (2.v.l.) trägt die Verantwortung für das Herzstück des Stahlwerks, den Elektrolichtbogenofen. Sie führte die Gruppe durch das Stahlwerk.
© B. Bößl
Werksführung – und “Karriere ohne Schnauzer” ein und Werbefilm
Frauen in der Führung und Green Steel: Im Anschluss an eine Diskussion brachte eine Werksbesichtigung beides nochmals zusammen. Die nämlich übernahm Christina Wolters. Sie trägt die Verantwortung für das Herzstück des Stahlwerks, den Elektrolichtbogenofen.Unser Tipp: Das Stahlwerk Georgsmarienhütte hat den Film “Karriere auch ohne Schnauzer” erstellt, der auf YouTube abrufbar ist. (bö)
© B. Bößl