Frauen vom Gesundheitswesen oft benachteiligt

Die Skepsis von Frauen gegenüber dem Gesundheitssystem äußert sich vor allem im Urteil zur Krankenhausversorgung: Nur 57 % der Frauen erklären sich damit zufrieden, während es unter den Männern 69 % sind. Ein ähnliches Bild zeichnet sich in der allgemeinen Bewertung des deutschen Gesundheitssystems ab, das 62 % der Männer, aber nur 57 % der Frauen zu den drei besten der Welt zählen.
Allgemein macht sich nach rund zwei Jahren Pandemie Ernüchterung breit – die Zustimmungswerte sind gegenüber dem Vorjahr spürbar gesunken, zeigt das „Healthcare-Barometer 2022“ von PwC Deutschland unter 1000 Befragten.
Eine Rolle bei der größeren Skepsis von Frauen gegenüber dem Gesundheitswesen spielt sicherlich auch, dass sie sich in der Regel stärker mit dem Thema Gesundheit beschäftigen und dadurch einen besseren Einblick haben. Insgesamt lässt sich aber feststellen, dass die Deutschen den Gesundheitssektor wieder kritischer beurteilen: Aktuell zählen nur noch 59 % der Befragten das System zu den Top 3 der Welt – vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 72 %.
Abgefragt wurde auch die Kostenbeteiligung an Gesundheitsleistungen von Ungeimpften. 36 % können sich eine Kostenübernahme in jedem Fall vorstellen, 30 %zumindest zu einem bestimmten Anteil. Unter denjenigen, die nicht geimpft sind, ist dieser Anteil mit insgesamt 11 % erwartungsgemäß deutlich kleiner. Insgesamt lässt sie Studie erkennen, dass aus Sicht der Bürger die Eigenverantwortung gestärkt werden sollte. So hält es fast jeder Zweite für sinnvoll, dass Menschen mit einer Krankheit, die durch Prävention hätte verhindert werden können, an den Kosten beteiligt werden sollte. Diese Forderung unterstützen insbesondere jüngere Zielgruppen. (Pressemeldung PwC 2/2022 / Beate Bößl, IHK)