IHK-Netzwerk Assistenzen trifft sich in der IHK

“Die Kunst, Komplimente zu machen” war das Thema des 10. IHK-Netzwerktreffens der Assistenzen im IHK-Bezirk am 13. Oktober 2021. Nach mehreren Online-Treffen konnten sich die Teilnehmer wieder Corona konform in der IHK treffen.
Dr. Markus Firla aus Osnabrück gab interessante Anregungen zur Diskussion. Dabei ging es um wertschätzende Kommunikation auf der Basis von verbaler Anerkennung, Lob und speziell des Aussprechens von Komplimenten. Wie kann man anderen Menschen bei passender Gelegenheit mit zutreffenden Worten ein gutes Gefühl verschaffen? Damit beschäftigten sich die Teilnehmer an diesem Abend.
Als verbale Vorstufen des Kompliments ließen sich Lob und Anerkennung bezeichnen. Beide drückten die Wertschätzung für einen Mitmenschen aus. Ein Kompliment sei geistreich. Es dürfe phantasievoll sein, eine bildlich erzählende Assoziation oder einen originellen Vergleich einbeziehen. Ein Kompliment müsse sowohl dem sprachlichen Vermögen als auch dem sozio-ethnographischen und insbesondere dem individuell-intellektuellen Hintergrund der Person angemessen sein, führte der Referent in das Thema ein.
“Wer sich selbst nicht wertschätzt, tut sich auch schwer, andere Wert zu schätzen”, meint Firla. Wer anderen eine Freude mache, fühle sich selbst besser. Firla regte an, mit gutem Beispiel voranzugehen und seine Gelegenheiten zu nutzen, um zu loben. Dabei sollten Komplimente nicht manipulativ sein und herablassende, gönnerhafte Komplimente unterbleiben. Dazu nannte er ein Beispiel: “Dein Vortrag war toll. Hast ja Glück gehabt, dass der so gut angekommen ist.” Er gab den Ratschlag, falsche Komplimente einfach umzudrehen wie etwa “Mit Glück hat das wenig zu tun.” Auch könne man nachfragen, wie das gemeint sei. Ohne Glaubwürdigkeit gehe nichts: Wahr, aufrichtig und ernst gemeint sollten Komplimente sein, authentisch, respektvoll, spontan, zielgerichtet und mit direktem persönlichen Bezug zur angesprochenen Person. Komplimente zwischen den Geschlechtern seien mit größtem Bedacht zu machen. Hier sei schnell eine Grenze überschritten.
Für Komplimente auf “Digitalisch” (z. B. mit Smileys oder Emojis) sei es nicht nur wichtig, die Bedeutung gut zu kennen, sondern auch den Empfänger der Nachricht. So könnten Missverständnisse durch einen nicht sachgerechten oder zweideutigen Gebrauch vermieden werden.
Wie bringe man beispielsweise Vorgesetzte zu einem Lob, wollten die Teilnehmer wissen. Jemanden darauf anzusprechen, hänge vom Typ, von der Situation und der betrieblichen “Lob-, Kompliment- und Anerkennungskultur” ab. Gut geeignet sei ein 4-Augen-Gespräch. Die Teilnehmer diskutierten daraufhin unterschiedliche Vorgehensweisen jüngerer und älterer Mitarbeiter. Für Autoritäten sei es meist einfacher, solche Dinge anzusprechen. Eine jüngere Teilnehmerin äußerte, sie würde es mit einem salopp formulierten Satz wie “Wird jetzt auch mal wieder Zeit für ein Lob” versuchen.
“Mit kleinen Aufmerksamkeiten Geschwindigkeit aus dem Alltag herausnehmen. Da reichen zwei wertschätzende Sätze, um wieder nach links und rechts zu gucken”, resümierte eine Teilnehmerin. “Das beflügelt”, meinte eine andere.
Bildunterschrift: Gerlind Kirchner, Vivien Bücker und Carina Prinz im Gespräch
Das IHK-Netzwerk Assistenzen soll neue Ideen und Kontakte in einem kompakten und interaktiven Format vermitteln. Praxisnahe Vorträge von Referenten - oder auch aus den eigenen Reihen - sichern Wissensvermittlung und Wissenstransfer. “Hier trifft man Personen, die wissen, von was sie sprechen!”, meint Helga Conrad, Betreuerin des Netzwerks.