Netzwerk Assistenzen online auf einer "Reise durchs Gehirn"

“Sich selbst und andere besser zu verstehen – Nutzen Sie Ihre Persönlichkeit für Ihren Erfolg” war das Thema eines Online-Treffens von Chef-Assistenzen im IHK-Bezirk. Rund 20 Teilnehmende nutzten am Abend des 26. Mai 2020 die Chance, sich im Corona bedingt neuen Format auszutauschen.
In ihrem interaktiv gestalteten Impulsvortrag nahm Dr. Angela Daalmann, Systemischer Business Coach, die Zuhörenden mit auf eine “Reise durchs Gehirn”. Sie stellte Beispiele vor, die veranschaulichen, wie man im Berufsalltag gut mit unterschiedlichen Charakteren auskommen und gemeinsame Erfolge erzielen kann.
Betrachtet wurde unter anderem, ob ein Mensch Dünn- oder Dickhäuter ist. “Im Wesentlichen ist dies genetisch bestimmt”, führte Daalmann aus und stellte Fragen in den Raum, wie sich Dünn- oder Dickhäuter einfangen lassen und welche Techniken helfen, wenn man selbst beispielsweise ein Dünnhäuter ist. Helfen könne zunächst das Durchatmen, ein Blick aus dem Fenster in die Ferne oder das Singen eines happy machenden Songs; auch Powerposen zur eigenen Stärkung seien gut umsetzbar sowie Gespräche mit anderen zu führen, was Perspektiven ergänzen oder erweitern könne.
Warum jedoch nehmen sich manche Menschen Dinge sehr zu Herzen, während sie an anderen abprallen? Wie kommt es zum Tunnelblick und was bringt Frohnaturen im Berufsleben nach vorn?
“Um zu verstehen, wie Menschen “ticken”, kann es hilfreich sein, aus der Perspektive des Gehirns einen Blick auf die eigene Persönlichkeit zu werfen”, so Daalmann weiter. Sie erklärte anhand der PSI-Theorie des inzwischen emeritierten Osnabrücker Psychologie-Professors Dr. Julius Kuhl die vier Makrosysteme des Gehirns. Um sich diese gut einprägen zu können, hatte sie diese mit Namen veranschaulicht wie ‘Norbert “Plan” (sich selbst beschreibend: “Es muss alles bedacht werden”), Thomas “Fels” (“Alles wird gut”), Hildegard “Adler” (“So geht das alles nicht”) und Tina “Fröhlich” (“Alles ist super”).
“Wir alle bevorzugen je nach Situation zunächst eines der Systeme”, so die Referentin. Während der “planvoll” arbeitende Verstand sachlich nüchtern agiere, gebe sich unser Handlungssystem als “Frohnatur” – locker und agil. Unser Selbst, der “Fels”, sei entspannt und gelassen, entwickele Visionen und Ideen, schiebe aber gerne Probleme vor sich hin. Der Fehlerzoom schaue mit “Adleraugen” genau hin, sei vorsichtig und finde gern jedes “Haar in der Suppe”.
Wenn ich mich bevorzugt in einem der vier Systeme befinde, wie kann ich mich auf eine andere Ebene begeben? Wie kann ich mich meinem Chef oder meiner Chefin nähern, die gerade in einem anderen System unterwegs sind als ich? Welche Selbststeuerungskompetenzen helfen mir? Antworten auf diese Fragen erarbeiteten sich die Teilnehmenden in den online gestalteten Gruppenräumen.
Das nächste kostenfreie Netzwerktreffen findet am 22. Oktober 2020 voraussichtlich in der IHK statt. Alle Mitglieder werden rechtzeitig eingeladen. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. “Vernetzung macht stark. Leben Sie den Netzwerkgedanken. Zeigen Sie Persönlichkeit und setzen Sie Kontakte gewinnbringend ein”, empfiehlt Helga Conrad von der IHK.