Standortattraktivität im Landkreis Grafschaft Bentheim
Städte, Landkreise und Gemeinden konkurrieren um die Gunst von Investoren, Unternehmen und Einwohnern. Durch die fortschreitende politische und wirtschaftliche Integration wird der Wettbewerb zwischen Regionen zukünftig noch intensiver werden.
- Handelsstandorte entwickeln
- Erreichbarkeit der Innenstädte, Wohnquartiere sowie Arbeitsplätze verbessern
- Regionalmarketing für den Landkreis Grafschaft Bentheim ausbauen
- Image als attraktive und prosperierende Region vorantreiben
- Soziale Infrastruktur stärken und ausbauen
- Quantitativ ausreichende und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung sicherstellen
- Leuchttürme der Kultur- und Freizeitwirtschaft fördern
- Differenziertes Angebot an bezahlbaren und attraktiven Wohnraum sicherstellen
Für Ansiedlungsentscheidungen von Unternehmen und der Arbeitsplatzwahl sind auch sogenannte „weiche“ Standortfaktoren wichtig. Sie entscheiden darüber, ob ausreichend Fachkräfte in der Umgebung leben möchten. Dazu gehören etwa Wohnraum, Kinderbetreuung, ÖPNV-Angebot, Freizeit- und Kulturangebote, Gesundheitsversorgung oder Bildungseinrichtungen. Eine hohe Lebensqualität zieht erwerbsfähige Menschen mit ihren Familien und damit auch Unternehmen an. Der Landkreis Grafschaft Bentheim hat in dieser Hinsicht viel zu bieten, kann die Standortattraktivität aber auch noch weiter verbessern.
Hierzu sind der regionalen Wirtschaft folgende Positionen wichtig:
Handelsstandorte entwickeln
Attraktive Innenstädte und Ortszentren brauchen Vielfalt. Dazu zählt ein ausgewogener Branchenmix im Handel und ergänzende Angebote in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie, Dienstleistungen, Freizeit, Kultur, Wohnen und Arbeiten. Im Landkreis Grafschaft Bentheim nimmt dabei insbesondere die Stadt Nordhorn als Mittelzentrum eine Rolle als Kristallisationspunkt des Versorgungsangebotes ein, indem sie Funktionen bündelt und damit umfangreiche Strukturen auch für ihr Einzugsgebiet vorhält. Gleichzeitig gewinnt zur Sicherung der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse auch eine wohnortnahe Grundversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs eine zunehmende Bedeutung.
Aus Sicht der Wirtschaft ist ein regionaler Konsens über die zukünftig angestrebten Einzelhandelsentwicklungen wichtig. Politik und Verwaltung könnten die Entwicklung des örtlichen Einzelhandels mit kommunalen Einzelhandelskonzepten steuern, die zudem die Entwicklung in den benachbarten Städten und Gemeinden berücksichtigen müssen. Dies sollte in ein regionales Einzelhandelskonzept für den Landkreis münden, wobei dafür vorhandene und regelmäßig aktualisierte Einzelhandelskonzepte der Städte und Gemeinden einbezogen werden sollten.
Zur Entwicklung der Handelsstandorte sind folgende Maßnahmen wichtig:
- Regionales Raumordnungsprogramm für den Bereich Einzelhandel fortschreiben
- Regionales Einzelhandelskonzept für den Landkreis fortschreiben, dabei vorhandene Einzelhandelskonzepte der Städte und Gemeinden mit einbeziehen
- Einzelhandelskonzepte in den Städten und Gemeinden erstellen bzw. aktualisieren
- Initiativen zur Stärkung des stationären Einzelhandels forcieren (z. B. durch die IHK-Kampagne „heimat shoppen“), City-Marketing ausbauen und zugkräftige Veranstaltungen sowie Innenstadt-Wettbewerbe initiieren
- Rechtssicherheit für die Durchführung verkaufsoffener Sonntage verbessern (Land)
- Nutzungsvielfalt in den Innenstädten erhalten und sichern, beispielsweise durch einen Ausbau der gastronomischen und kulturellen Angebote sowie toleranterer Genehmigungen von Außengastronomie, aktives Leerstandsmanagement betreiben
- Aufenthaltsqualität und öffentliche Räume in Innenstädten durch Sauberkeit, Sicherheit, Beleuchtung, einladende Stadtmöblierung, Barrierefreiheit, Innenstadtbegrünung, freies WLAN und digitale Informationsangebote verbessern
- Potenziale des Tourismus für Handelsstandorte nutzen
- Nahversorgung im ländlichen Raum stärken
- Zur Beseitigung von städtebaulichen Missständen rasch Baurecht für zukunftsgerichtete Investitionen schaffen, eine gemischt genutzte Innenstadt/Ortskern, auch durch mögliche Nachverdichtungen, gestalten, Städtebauförderung nutzen (z.B. Vechte-Arkaden) und Trading-Down-Tendenzen durch weitere Wettbüros und Spielhallen in Innenstädten/Ortskernen durch die Festlegung innenstadtverträglicher Standorte mittels Vergnügungsstättenkonzepten begegnen
Erreichbarkeit der Innenstädte, Wohnquartiere sowie Arbeitsplätze verbessern
Im Wettbewerb mit peripheren Einzelhandelsstandorten und Online-Anbietern ist es wichtig, dass die Zentren einfach und komfortabel für Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten zu erreichen sind. Auch für die Beurteilung eines Wohnstandortes ist nicht nur die Verfügbarkeit eines ausreichenden und qualitativ hochwertigen Wohnungsangebots entscheidend, sondern auch die verkehrliche Anbindung und die Qualität der umliegenden Infrastruktur. Für Unternehmen ist ihre gute Erreichbarkeit ebenfalls entscheidend. Nur wenn Unternehmen gut und einfach erreichbar sind, sind sie für potenzielle Arbeitnehmer auch attraktiv.
Vor diesem Hintergrund kommen einer gut ausgebauten Straßeninfrastruktur und einem attraktiven öffentlichen Personennahverkehr zentrale Rollen zu. Während dies insbesondere für die Stadt Nordhorn als Mittelzentrum zufriedenstellend gewährleistet ist, besteht vor allem in peripheren Bereichen Ausbaupotenzial.
Zur Verbesserung der Anbindung an Innenstädte und Arbeitsplätze sind folgende Maßnahmen wichtig:
- Verkehrsfluss des motorisierten Verkehrs optimieren
- Parkraum für den motorisierten Individualverkehr sicherstellen und Parkgebühren standortgerecht gestalten
- Baustellenmanagement verbessern, Baumaßnahmen besser koordinieren und schneller durchführen, dabei insbesondere Vollsperrungen vermeiden
- Ausreichenden Raum auch für Taxen und Mietwagen gewährleisten
- Tankstelleninfrastruktur für E-Mobilität und alternative Kraftstoffe aufbauen
- Park & Ride sowie Park & Bike-Angebote ausbauen
- Sichere Fahrradwege und -parkplätze schaffen
- Leihsysteme für Fahrräder, Roller und PKW einrichten
- ÖPNV durch attraktive Preise, bedarfsorientierte Linienführung, hohe Taktdichte, Pünktlichkeit, zuverlässige Umstiege und ein bedarfsabhängiges (on demand) Angebot verbessern sowie Gewerbegebiete besser an den ÖPNV anschließen
- Mobilitätskonzepte interkommunal (auch über Landkreis- und Bundesländergrenzen hinweg) abstimmen
Regionalmarketing für den Landkreis Grafschaft Bentheim ausbauen
Ein effektives Regionalmarketing ist wichtig für die Ansiedlung neuer Unternehmen sowie für die Gewinnung von Fach- und Führungskräften. Der Landkreis Grafschaft Bentheim hat zwar schon in der überregionalen Wahrnehmung an Profil gewonnen, die Vermarktung als erfolgreicher Wirtschaftsraum mit hoher Lebensqualität kann aber national und international noch ausgebaut werden.
Ansatzpunkt dafür ist ein abgestimmtes Regionalmarketing. Mögliche Handlungsfelder eines unter den Kommunen und weiteren Partnern (etwa der Hochschule, den Kammern, der Ems-Achse, dem Grafschaft Bentheim Tourismus oder der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim) abgestimmten Regionalmarketings sollten z. B. gemeinsame zielgruppenorientierte Marketingkampagnen, gemeinschaftliche Auftritte bei international bedeutenden Messen sowie auf Konferenzen und Kongressen sein. Neben den anderen Altersgruppen sollten dabei insbesondere jüngere Bevölkerungsgruppen vom Regionalmarketing angesprochen werden. Ihnen sollten Entwicklungsperspektiven aufgezeigt und die Region als attraktiver Lebensraum präsentiert werden.
Zur Weiterentwicklung des Regionalmarketings für den Landkreis Grafschaft Bentheim sind folgende Maßnahmen wichtig:
- Jüngere Zielgruppen gezielt ansprechen, insbesondere über die sozialen Medien
- Potenzielle Rückkehrer gezielt ansprechen
- Touristen, Investoren und Hidden Champions als Multiplikatoren einbinden
- Veranstaltungen in die Region holen, die überregional ausstrahlen
- Breite Beteiligung der Bevölkerung sicherstellen
- Den Landkreis auf Messen, Kongressen und Reisen national und international repräsentieren
- Marketingaktivitäten zwischen den Städten und Gemeinden und der Grafschaft Bentheim Tourismus abstimmen
- Kooperationen mit benachbarten Regionen (Emsland, Euregio-Region sowie Kommunen aus NRW oder den Niederlanden) anstreben (Bsp.: TechLand)
Image als attraktive und prosperierende Region vorantreiben
Der Landkreis Grafschaft Bentheim glänzt durch zahlreiche Standortvorteile und seinem entsprechenden wirtschaftlichen Erfolg. Industrie, Dienstleistungen, Handel und Tourismus haben sich in den letzten Jahrzehnten so gut entwickelt, dass mittlerweile praktisch Vollbeschäftigung herrscht.
Zahlreiche „Hidden Champions“ in verschiedenen Branchen, flache Hierarchien in den Unternehmen und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten sind wichtige Argumente, um Fachkräfte für die Region zu begeistern. Auch die Grenzlage zu den Niederlanden bietet Alleinstellungsmerkmale, die sich für die überregionale Vermarktung anbieten.
Diese Standortvorteile können noch stärker als bisher transparent gemacht und nach außen beworben werden – sowohl gegenüber potenziellen Geschäftspartnern und Investoren als auch bei externen Fachkräften und ihren Familien. Auch die Möglichkeiten, Beruf und Familie miteinander in Einklang bringen zu können, sind Argumente im Standortmarketing.
Zur Verbesserung des Images sind folgende Maßnahmen wichtig:
- Allgemeine Standortvorteile, wirtschaftlichen Erfolg und „Hidden-Champions“ sichtbarer machen
- Die Vielfalt der Unternehmenslandschaft als Standortfaktor in das Regionalmarketing einbinden
- Starke Bedeutung der Industrie herausarbeiten
- Attraktivität und Vielfalt der Arbeitsplätze betonen
- Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie darstellen und weiter verbessern
- Spezifische Vorteile des Landkreises Grafschaft Bentheim als attraktive Wohnorte herausstellen (z. B. günstige Wohngelegenheiten und hohe Eigentumsquote, vielfältiges Freizeit-, Gesundheits- und Bildungsangebot)
- Entwicklung von Brachflächen und ehemaligen Industrieflächen zu multifunktionalen Quartieren forcieren
- Nutzung von Zertifikaten wie „Ausgezeichneter Wohnort“, um Standortvorteile zu kommunizieren
- Besondere Alleinstellungsmerkmale wie die Nachbarschaft zu den Niederlanden und die Bedeutung des Fahrrades für die regionale und touristische Mobilität herausstellen
Soziale Infrastruktur stärken und ausbauen
In einem immer härter werdenden Wettbewerb um Unternehmen, Startups, Investoren sowie qualifizierte Arbeitskräfte und Talente gewinnen so genannte "weiche" Standortfaktoren, die Qualität des Lebens und Wohnens beeinflussen, an Bedeutung. Dabei spielen nicht nur Faktoren wie ausgebaute Verkehrsnetze, ein zuverlässiger öffentlicher Personennahverkehr und erschwingliche Mieten oder Grundstückspreise eine Rolle, sondern auch Aspekte wie ein hoher Wohn- und Freizeitwert, eine exzellente Bildungs- und Gesundheitsinfrastruktur sowie das Image des Standorts.
Der Landkreis Grafschaft Bentheim sticht in dieser Beziehung durch sein vielseitiges Angebot hervor. Zusätzlich trägt ein starker gesellschaftlicher Zusammenhalt und ein breites Spektrum an Vereinsaktivitäten dazu bei, dass sie sich von anderen Standorten positiv unterscheidet.
Zum Ausbau und zur Stärkung der sozialen Infrastruktur sind folgende Maßnahmen wichtig:
- Pflegestützpunkte ausbauen und Betreuungsinfrastruktur für ältere Menschen in der Fläche sicherstellen
- Bildungsangebote bedarfsgerecht weiterentwickeln
- Qualität und Vielfalt der Schulstandorte erhöhen
- Gründung internationaler Schulen bei hinreichender Nachfrage unterstützen
- Stationäre sowie ambulante medizinische Versorgung dezentral und auf hohem Niveau sicherstellen (Hausärzteversorgung insbesondere im ländlichen Raum)
- Patientenversorgung durch Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen verbessern
- Flächendeckend zeitnahe und kompetente Notfallversorgung sicherstellen, u.a. über Ersthelfer-Apps
- Infrastruktur für den Katastrophenschutz gewährleisten
- Vereinsleben und ehrenamtliches Engagement fördern, bspw. durch Zuschüsse bei der Jugendarbeit oder dem Bau von Sportanlagen und Gerätehäusern
- Transparenz über die soziale Infrastruktur herstellen und Zusammenarbeit zwischen Unternehmen sowie Kommunen intensivieren
Quantitativ ausreichende und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung sicherstellen
Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, ist eine Kinderbetreuungsinfrastruktur erforderlich, die quantitativ und qualitativ den Bedürfnissen der Eltern entspricht. Dies gilt für alle Altersgruppen – von der Kita über den Kindergarten bis zum Hort. Im Landkreis Grafschaft Bentheim besteht hier noch Handlungsbedarf, trotz der hohen Investitionen in den vergangenen Jahren.
Es reicht nicht aus, nur die Anzahl der Betreuungsplätze zu erhöhen, sondern es müssen auch flexible und verlässliche Öffnungszeiten angeboten werden, die den Arbeitszeiten der Eltern gerecht werden. Nur so können alle Eltern, die dies wünschen, einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen.
Um eine ausreichende Kinderbetreuung sicherzustellen sind folgende Maßnahmen wichtig:
- Kinderbetreuungsinfrastruktur weiter ausbauen (siehe auch Handlungsfeld Fachkräfte/Bildung)
- Bedarfsgerechte Betreuungszeiten bis z.B. 18 Uhr sicherstellen, Kinderbetreuungsangebote in Randzeiten organisieren
- Anmeldeverfahren unkompliziert digital anbieten
- Ganztagsangebote und verlässliche Betreuungszeiten an Schulen und Kindergärten ausbauen
- Zugang zu Kinderbetreuung verbessern, wenn Arbeitsort und Wohnsitz nicht identisch sind
- Bürokratische Hürden für betriebliche Kinderbetreuung abbauen, Betriebskindergärten unterstützen
- Ferienbetreuung und Freizeitangebote während der Schulferien für Kinder einrichten oder ausbauen
Leuchttürme der Kultur- und Freizeitwirtschaft fördern
Ein ansprechendes Kultur- und Freizeitangebot ist für die Vermarktung des Landkreises Grafschaft Bentheim als attraktive Reiseregion von großer Bedeutung. Darüber hinaus nimmt ein modernes und ausgewogenes Angebot an Kultur- und Freizeiteinrichtungen großen Einfluss auf die Lebensqualität. Der Landkreis Grafschaft Bentheim ist auf diesem Gebiet bereits heute über die Grenzen bekannt, beispielsweise durch seine abwechslungsreiche Landschaft, den Radtourismus und seine zahlreichen Sehenswürdigkeiten.
Der Landkreis sollte im Rahmen seiner Vermarktungsstrategie weiter diese landwirtschaftlichen und kulturellen Highlights in den Vordergrund rücken. Die lokale Berichterstattung sollte verstärkt und um überregionale sowie grenzüberschreitende Berichte ergänzt werden. Das zentrale Tourismusmarketing sollte weiter professionalisiert und teilregionale Zusammenschlüsse sollten gefördert werden. Dadurch könnten Synergieeffekte erzielt werden. Regionale Stärken wie „Natur & Kultur“ sowie „Familienfreundlichkeit“ sollten thematisch im Mittelpunkt stehen.
Zur Schaffung von Highlights bei Kultur- und Freizeitangeboten sind folgende Maßnahmen wichtig:
- Leuchttürme bei den Kultur- und Freizeitangeboten sichtbarer machen
- Bevölkerung aller Altersstufen ansprechen und in die regionale Entwicklung einbeziehen
- Kooperationen mit angrenzenden, auch grenzüberschreitenden Regionen initiieren
- Profil als attraktive Destination für Städte- und Naturtourismus (Wandern/Radfahren/Reiten) schärfen; Flüsse und Seen als Aufenthaltsorte vermarkten, Potenziale des grenzüberschreitenden Tourismus nutzen
- Alleinstellungsmerkmale der Tourismusbranche herausstellen und zielgruppenorientierte Marketingstrategien entwickeln, beispielsweise für Aktiv-, Erlebnis- und Gesundheitstourismus
- Digitale Möglichkeiten für innovative Konzepte und Ideen nutzen, bspw. appbasierte Wander- und Fahrradkarten, Digitale Gäste- oder WelcomeCard, StadtApp usw.
- Für Übernachtungsgäste freie Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel prüfen (Gäste-Card)
- Kommunen bei der Erlangung von Zertifizierungen unterstützen
- Landkreis Grafschaft Bentheim als Reiseziel für Tagestouristen auch aus den Niederlanden am Markt platzieren und das Marketing für diese Zielgruppe professionalisieren
Differenziertes Angebot an bezahlbaren und attraktiven Wohnraum sicherstellen
Attraktive Wohnbedingungen sind Voraussetzung für die erfolgreiche Anwerbung von Fach- und Führungskräften. Die allermeisten Kommunen im Landkreis Grafschaft Bentheim sind bereits heute attraktive Wohnstandorte und zeichnen sich durch eine überdurchschnittlich hohe Wohneigentumsquote aus. Zudem liegen die Wohnkosten im Landkreis trotz der jüngsten Preiserhöhungen bei Mieten und Immobilien nach wie vor auf einem geringen Niveau. Die aktuelle IHK-Standortumfrage hat zuletzt allerdings gezeigt, dass hinsichtlich der Verfügbarkeit von geeignetem Wohnraum Handlungsbedarf besteht.
Die Kommunen im Landkreis Grafschaft Bentheim haben ein ureigenes Interesse daran, dass sie als Wohnort attraktiv bleiben. Dies betrifft sowohl die Bereitstellung passenden Wohnraums als auch die Schaffung einer leistungsfähigen Infrastruktur. Bestehende Flächenpotenziale können vielfach noch effizienter genutzt und Konflikte zwischen Gewerbe- und Wohnflächennutzung vermieden werden. Dies setzt eine klare Planung voraus, die beiden Bereichen Entwicklungschancen erlaubt.
Um ein vielfältiges Angebot an erschwinglichem und ansprechendem Wohnraum zu gewährleisten, sind folgende Maßnahmen wichtig:
- Ausreichend Flächen ausweisen, auf denen neuer Wohnraum entstehen kann
- Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen, Auflagen und Standards senken
- Flächenverfügbarkeiten kommunal und interkommunal analysieren und über entsprechende Angebote informieren
- Konzepte mit wohnwirtschaftlichen, wie gewerblichen Nutzungen anstreben
- Möglichkeiten der Nachverdichtung nutzen und Bebauungspläne ggf. anpassen
- Verhältnismäßig geringe Wohn- und Lebenshaltungskosten im Landkreis Grafschaft Bentheim erhalten und bewerben
- Kommunale Wohnungsgesellschaften im Wettbewerb mit privaten Anbietern nicht bevorzugen