Immer mehr Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt

Mehr als jedes dritte Unternehmen konnte im letzten Jahr nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Das ist das Ergebnis der Ausbildungsumfrage der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, an der sich im Frühjahr 2018 über 120 regionale Unternehmen beteiligten. „Die Besetzungsprobleme der Unternehmen verschärfen sich durch die Auswirkungen des demografischen Wandels und den anhaltenden Trend zum Studium“, stellt Eckhard Lammers, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer, fest.
Als Hauptgrund für die Besetzungsprobleme sehen die Unternehmen der Region den Mangel an geeigneten Bewerbern. Fast jedes dritte Unternehmen mit unbesetzten Ausbildungsplätzen gab zudem an, erst gar keine Bewerbungen erhalten zu haben. Bei 16 % wurde der Vertrag vorzeitig durch die Auszubildenden gelöst und in 9 % der Fälle wurden die Plätze nicht angetreten.
„Dabei nutzen die Unternehmen bereits eine Vielzahl an Maßnahmen, um Jugendliche für eine duale Ausbildung zu begeistern“, erläutert Lammers. Sie bieten vermehrt Praktikumsplätze an und verstärken ihr Ausbildungsmarketing, um Schüler auf die Ausbildung im Unternehmen aufmerksam zu machen. Auch neue Bewerbergruppen, wie zum Beispiel Studienabbrecher, rücken in den Fokus der Betriebe. Außerdem ist für jedes vierte Unternehmen die Integration von Flüchtlingen ein Weg, Ausbildungsplätze zu besetzen. Bereits 17 % der befragten Unternehmen bilden aktuell bereits Flüchtlinge aus.
Aus Sicht der Unternehmen muss vor allem die Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen verstärkt werden. Unklare Berufsvorstellungen der Schulabgänger stellen das größte Ausbildungshemmnis dar. Die IHK-Umfrage belegt, dass die Unternehmen vor diesem Hintergrund verstärkt mit Schulen in ihrer Umgebung kooperieren wollen, um den Schülern realistische Einblicke in die Berufswelt zu ermöglichen.
Die IHK macht sich für eine Karriere mit Lehre stark und berät junge Menschen und deren Eltern zu Berufswegen. Sie hilft Unternehmen bei der Nachwuchsgewinnung und unterstützt die betriebliche Integration von Flüchtlingen.