„Nähe zu den Niederlanden zur Fachkräftewerbung nutzen“

IHK-Regionalausschuss tagte bei der Georg Utz GmbH
(07.05.2018) „Wir müssen die Nähe zu den Niederlanden nutzen, wenn wir nach Fachkräften suchen“, ermunterte Hubert Winter, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landkreis Grafschaft Bentheim, die Ausschussmitglieder jetzt im Rahmen der aktuellen Sitzung bei der Georg Utz GmbH in Schüttorf. „Der Fachkräftemangel ist ein großes Problem für die Unternehmen. Die Fachkräftesuche kann deshalb nicht an der Grenze enden.“
Prof. Dr. Guido Andreas Patek, Hochschule Osnabrück, stellte das Projekt „Cross Border Talent“ vor. „Wir möchten den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen deutschen und niederländischen Studenten und Unternehmen stärken“, so Patek. Das Angebot sieht vor, dass junge Menschen ihre Abschlussarbeit mit der praktischen Arbeit in einem Unternehmen in der Grenzregion verbinden. „Niederländische Studenten werden an deutsche Unternehmen vermittelt und umgekehrt“, so Patek. Weiteres Thema des IHK-Regionalausschusses war die Zukunft des INTERREG-Programms.
Christoph Almering, seit dem 1. Dezember 2017 Geschäftsführer des Deutsch-Niederländischen Zweckverbandes EUREGIO in Gronau, erläuterte: „Die Grenzraumförderung wird auch weiterhin im Fokus der Europäischen Union stehen.“ Aktuell liefen die Vorbereitungen für die nächste EU-Förderperiode. Dabei seien im Vergleich zu den vorherigen Förderperioden allerdings noch viele Rahmenbedingungen unklar. Programme wie die Grenzpendlerberatung („GrenzInfoPunkt“) würden enorme Chancen für die Fachkräftesicherung und Fachkräfteentwicklung bedeuten. Initiiert worden war die Grenzpendlerberatung im Rahmen eines INTERREG-Programms. Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin für Standortentwicklung, Innovation und Umwelt, stellte den neuen dualen Ausbildungsberuf „Kaufmann im E-Commerce“ vor, der deutschlandweit zum 1. August 2018 eingeführt wird. „Wir freuen uns, wenn Unternehmen zum 1. August Ausbildungsverträge abschließen und wir mit einer Berufsschulklasse in Nordhorn starten können.“ Mit dem Ausbildungsberuf werde eine neue, auf die digitalen Geschäftsmodelle ausgerichtete, kaufmännische Qualifikation angeboten.
Im Rahmen einer Führung präsentierte Utz-Geschäftsführer Rüdiger Köhler das im Jahr 1971 am Standort Schüttorf gegründete Unternehmen. Die Georg Utz GmbH ist Hersteller von Lager- und Transportbehältern, Paletten und technischen Teilen aus wiederverwertbarem Kunststoff. Weltweit sind in der Unternehmensgruppe mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, davon über 500 am Standort Schüttorf. Köhler berichtete über die Schwierigkeiten des Unternehmens, offene Stellen zu besetzen. Dem Fachkräftemangel begegne man durch ein breites Angebot an Sozialleistungen für die Mitarbeiter, Werbung in den sozialen Medien und der Kampagne „Werde einer von Utz“.