Baustellenmanagement in Osnabrück optimierbar

(23.07.2018) Die Stadt Osnabrück informiert in ihrem Internetauftritt über die aktuellen Baustellen. Eine Auswertung dieser Liste mit Stand vom 17. Juli 2018 durch die IHK ergab eine durchschnittliche Dauer der laufenden Baumaßnahmen von 290 Tagen, also neun Monaten und zwanzig Tagen. Dabei wurde die am längsten andauernde Baumaßnahme Bremer Straße Knoten B 51/A 33 nicht berücksichtigt, weil diese nicht unter kommunale Trägerschaft fällt.

„Auch wenn die aktuelle Ferienzeit die Situation auf den Straßen etwas entschärft, sind viele Verkehrsteilnehmer unzufrieden. Denn auch potenzielle Ausweichstrecken sind durch andere Baustellen beeinträchtigt. An vielen Baustellen ist häufig eine aktive Bautätigkeit nicht erkennbar“, so Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Umwelt. Eine weitsichtige, verkehrsverflüssigende Planung und zügige Baustellenbearbeitung könnten hier Abhilfe schaffen. Auch sollten innovative Bautechniken wie seinerzeit das Tunnelbauverfahren in der Lotter Straße verstärkt zum Einsatz kommen. Eine schnelle Baustellenabwicklung sei von großer Bedeutung für die Wirtschaft. Denn in Baustellenbereichen ansässige und auf Besucherverkehr angewiesene Unternehmen verzeichneten Frequenz- und Umsatzrückgänge. Bei mehrjährigen Baumaßnahmen sei dies wirtschaftlich nur schwer zu verkraften. Auch für Logistikbetriebe seien diese Verzögerungen mit hohen Kosten verbunden, da Waren zu spät ankommen würden und Mitarbeiter länger arbeiten müssten. Ganz besonders betroffen seien zudem die Beschäftigten, die vor und nach der Arbeit unfreiwillig deutlich mehr Zeit im Stadtverkehr verbringen müssten. Darum solle die öffentliche Hand bei der Auftragsvergabe nicht nur auf die Kosten der reinen Baumaßnahme abstellen, sondern auch den gesamtwirtschaftlichen Nutzen einer beschleunigten Baustellenabwicklung berücksichtigen.

Bei allem Verständnis für die überfällige Sanierung von Straßen sowie der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur erscheinen viele Baustellen in der Gesamtschau unkoordiniert und optimierbar: So ist die Knollstraße baustellenbedingt seit Ende 2016 voll gesperrt und wird voraussichtlich erst Ende 2019 wieder befahrbar sein. „Hauptkritikpunkt bleibt die Dauer solcher Maßnahmen. Von den 22 ausgewerteten Baustellen laufen zwei seit 2016 und fünf seit 2017“, so Schweda weiter. Kaum einem Unternehmer, Mitarbeiter und Bürger sei vermittelbar, warum diese Baumaßnahmen so viel Zeit erfordern. Einziger Lichtblick bei der Auswertung der Liste sei gewesen, dass die meisten Maßnahmen in diesem Jahr abgeschlossen werden sollen. Allerdings seien hier sicherlich bei der einen oder anderen Baustelle weitere Verzögerungen nicht auszuschließen.

Information: IHK, Anke Schweda, Tel.. 0541 353-210 oder E-Mail: schweda@osnabrueck.ihk.de