IHK-Regionalausschuss: Wahrnehmung der Region Osnabrück verbessern
„Für uns Osnabrücker ist die Region ein guter Standort. Gleichzeitig muss uns aber auch interessieren, wie dieser Standort von außen bewertet wird.“ Mit diesen Worten begrüßte Axel Mauersberger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Region Osnabrück, in der jüngsten Sitzung im KME-Forum in Osnabrück seinen Gast Frank Weber, Head of Industrial Agency Germany Jones Lang LaSalle SE, München. Weber, der über langjährige Erfahrungen in der Beratung von Unternehmen bei der Standortwahl verfügt, nannte als wichtige Kriterien bei Erweiterungen bzw. -verlagerungen von Unternehmen u. a. die Fachkräfteverfügbarkeit, die Nähe zu Beschaffungs- und Absatzmärkten sowie den vorhandenen Branchenmix.
Darüber hinaus spielen weitere Standortfaktoren eine wichtige Rolle, so Weber. Beispiele für entsprechende harte Standortfaktoren sind Infrastruktur, Kosten wie lokale Steuern und Abgaben sowie eine unternehmensfreundliche Verwaltung. Ein wichtiger weicher Standortfaktor ist u. a. die Bedeutung der sogenannten „kreativen Klasse“, zu der beispielsweise Wissenschaftler und Künstler zählen. Dieser Faktor ist von dem Beratungsunternehmen agiplan auf Basis der Daten für das Jahr 2015 analysiert worden: Unter den 402 kreisfreien Städten und Landkreisen in Deutschland belegt die Stadt Osnabrück den Platz 106 und der Landkreis Osnabrück den Platz 203. Hier sei demnach wie bei der ebenfalls wichtigen Formulierung einer regionalen „Vision“ durchaus noch Luft nach oben.
Weber wies abschließend darauf hin, dass ein effektives regionales Marketing u. a. eine sorgfältige Analyse der Stärken einer Region und die aktive Einbeziehung von Unternehmen voraussetzt. Daran anknüpfend informierte Marina Heuermann, Geschäftsführerin der WFO GmbH, über die Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung der Stadt Osnabrück. Auf der Basis einer umfassenden Bestandsaufnahme und eines Workshops mit regionalen Entscheidern sollen im Laufe des Jahres 2018 ein Handlungskonzept entwickelt und erste Schritte bereits umgesetzt werden.
Cord Lüesse, Leiter des Geschäftsbereichs Osnabrück der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, nahm das Thema Standortfaktor Infrastruktur auf und erläuterte den Stand des Aus- und Neubaus von A 1, A 30 und A 33. Dabei wurde deutlich, dass nach Fertigstellung aller Maßnahmen die Fernstraßeninfrastruktur in der Region Osnabrück auch hohen Ansprüchen gerecht wird. Zunächst sei aber aufgrund des weiter wachsenden Verkehrsaufkommens und großer Baustellen für einige Jahre eine weiterhin angespannte Situation zu erwarten.