IHK-Standortumfrage: Lingen ist Top-Standort Handlungsbedarf bei Arbeitskräften und Immobilienmarkt
(11.12.2018) Lingen ist ein Top-Standort in der Region. Das zeigt die Standortumfrage der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim bei den regionalen Unternehmen, an der sich rund 100 Unternehmen aus der Stadt schriftlich und in persönlichen Gesprächen beteiligt haben.
„89 % der Unternehmen zeigen sich zufrieden oder sogar sehr zufrieden. 21 der 23 abgefragten Standortfaktoren werden unter dem Strich positiv bewertet“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse in einem Gespräch mit Oberbürgermeister Dieter Krone. „Mit dieser Bewertung kann Lingen sich sehr gut sehen lassen“, so Graf.
„Wir freuen uns natürlich sehr über das gute Ergebnis und sehen es als Bestätigung unserer Arbeit. Allerdings ist uns auch bewusst, vor welchen Herausforderungen wir noch stehen“, sagte Krone.
Besondere Stärken sehen die Lingener Unternehmen bei der Standortattraktivität, insbesondere bei den Einkaufsmöglichkeiten und dem guten Image der Stadt. Auch die Freizeit- und Kulturangebote sowie die Einrichtungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden sehr positiv bewertet – in diesen Kategorien steigt die Zufriedenheit im Vergleich zur Umfrage 2013 zudem deutlich an.
Im Vergleich zur letzten Standortumfrage verbessert sich die Zufriedenheit bei elf der abgefragten Standortfaktoren, zwölf Indikatoren werden von den Unternehmen dagegen kritischer bewertet. Dies zeige, so Graf, dass die Stadt trotz der vorhandenen Attraktivität die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Blick behalten müsse. Dies gelte umso mehr angesichts des zunehmenden Standortwettbewerbes.
Handlungsbedarf sehen die Betriebe vor allem bei der Fachkräftesicherung. Insbesondere die Verfügbarkeit beruflich qualifizierter Fachkräfte bereitet den Unternehmen Sorge. Zugleich ist hier auch die deutlichste Verschlechterung gegenüber der Umfrage 2013 festzustellen. „Da wir seit einigen Jahren in Lingen faktisch Vollbeschäftigung haben, ist das Thema Fachkräfteakquise eine große Herausforderung. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehen wir dabei als einen wichtigen Baustein, um junge Menschen für die Region zu gewinnen“, sagte Krone. Er verwies darauf, dass die Stadt in den kommenden Jahren erheblich in den Bau und die Erweiterung von Kindertagesstätten investieren werde, um der wachsenden Bedeutung dieses Themas gerecht werden zu können.
Neben der Verfügbarkeit von Fachkräften geht die Zufriedenheit der Unternehmen auch mit Blick auf den Immobilienmarkt und die Breitbandversorgung zurück. Hierzu sagte Krone, dass die Stadt alle Gewerbegebiete mit Highspeed-Glasfaser ausstatten werde und bereits eine Vielzahl der Ortsteile mit Glasfaser versorgt sei.
Hintergrund: Im Sommer dieses Jahres hat die IHK rund 9.000 Unternehmen im IHK-Bezirk zu ihrer Standortzufriedenheit befragt. Gut jedes fünfte Unternehmen nahm teil. Für die Befragung bewerteten die Befragten 30 Standortfaktoren im Hinblick auf Wichtigkeit und Zufriedenheit: Darunter die Infrastruktur, die Standortkosten, das Arbeitskräfteangebot, das Wirtschaftsklima oder die Standortattraktivität. Darüber hinaus wurden Interviews mit rund 90 Unternehmern und Führungskräften geführt.