Krone: „Lingen besticht mit hoher Lebensqualität“
Oberbürgermeister beim IHK-Mittagsgespräch
„Lingen hat sich wirtschaftlich sehr erfolgreich entwickelt. Dieses Wachstum wird sich hoffentlich fortsetzen, denn die Stadt verfügt über echte Vorzüge, angefangen bei der verkehrsgünstigen Lage bis hin zu einem breiten Industrie- und Handelsmix und den Leuchttürmen Hochschule und EmslandArena. Gleichzeitig steht Lingen aber auch vor neuen Herausforderungen, etwa bei der Neuausrichtung des Energiestandortes oder dem Fachkräftemangel.“ Mit dieser Vorbemerkung begrüßte Matthias Hopster, Vizepräsident der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, den Oberbürgermeister der Stadt Lingen, Dieter Krone. Er war Gast bei dem aktuellen IHK-Mittagsgespräch im IT-Zentrum in Lingen und berichtete darüber, wie der Erfolgskurs des Mittelzentrums gehalten werden kann.
IHK-Vizepräsident Matthias Hopster, Oberbürgermeister Dieter Krone und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf beim Mittagsgespräch der IHK in Lingen.
© IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim
Krone bekräftigte, dass die Fachkräftesicherung derzeit eine zentrale Herausforderung für Lingen sei: „Unsere Stadt ist enorm gewachsen, die Beschäftigung hat mittlerweile ein Rekordniveau von über 27.000 Beschäftigten erreicht. Vielen Unternehmen fällt es daher immer schwerer, offene Stellen zu besetzen.“ Im Wettbewerb mit anderen Regionen könne eine Stadt daher gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels nur erfolgreich bestehen, wenn sie über eine hohe Lebensqualität verfügt.
Lingen lege daher einen Schwerpunkt auf eine kontinuierliche Ausweisung neuer Wohnflächen. So seien in den vergangenen fünf Jahren 2.500 neue Wohneinheiten genehmigt worden. „Die Nachfrage nach diesen Flächen ist enorm, für einzelne Baugrundstücke lagen uns teilweise mehr als 200 Bewerbungen vor“, beschrieb der Oberbürgermeister die Situation. Die Stadt versuche, durch eine vorausschauende Flächenpolitik diesen Bedarf zu decken. Allerdings gebe es auch Hürden, etwa die Notwendigkeit, für Bauflächen Kompensationsflächen bereitstellen zu müssen.
Für die Attraktivität des Standortes sei außerdem eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig. „Den Alleinverdiener gibt es heute oft gar nicht mehr, wir haben es immer mehr mit Familien zu tun, in denen beide Elternteile z. B. für jeweils 30 Stunden in der Woche arbeiten. Das geht aber nur, wenn die Kinderbetreuung verlässlich sichergestellt ist“, so Krone. Die Stadt habe dafür allein in diesem Jahr 141 neue Betreuungsplätze für Kinder von sechs Monaten bis sechs Jahren eingerichtet.
Auch Unternehmen profitierten von der Flächenbevorratung. Nur so seien etwa die Ansiedlung eines Krone-Testzentrums oder die bevorstehende Großinvestition der LühnBau-Gruppe möglich geworden. „Projekte wie diese bringen den Standort Lingen weiter voran“, sagte Oberbürgermeister Krone überzeugt. Den wirtschaftsfreundlichen Kurs unterstrich Krone mit Hinweis auf das hohe Gewerbesteueraufkommen von rund 40 Millionen Euro im laufenden Jahr. Dies sei deutlich mehr als erwartet. In diesem Zusammenhang erteilte er Spekulationen eine Absage, dass die Stadt nach einer Erhöhung im Jahr 2012 erneut an der Steuerschraube drehen wolle.