Exportentwicklung in der Region noch stabil
Trotz zunehmenden Protektionismus und einer sich stärker drehenden Sanktionsspirale ist in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim die Entwicklung im Außenhandel noch stabil. „In den ersten fünf Monaten dieses Jahres haben die Unternehmen Waren im Wert von 3,9 Milliarden Euro exportiert. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals ein Zuwachs von 5,7 %“, erklärt Frank Hesse, IHK-Geschäftsbereichsleiter International. Damit liege die Wachstumsrate für diesen Zeitraum sogar über Landesdurchschnitt von knapp 3 % und auch über dem Bundesdurchschnitt von rund 4 %.
Bei der Anzahl der von der IHK in den ersten sechs Monaten des Jahres ausgestellten Ursprungszeugnisse und anderen Außenhandelsdokumenten ist hingegen eine Stagnation zu verzeichnen. Mit gut 12.400 ausgestellten Dokumenten für das erste Halbjahr 2018 wurde nahezu die gleiche Anzahl von Dokumenten wie im Vorjahreszeitraum bearbeitet. Ursprungszeugnisse werden für Exporte in so genannte Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union benötigt. Hier zeigen sich erste Anzeichen für Exportrückgänge in Länder wie z. B. China, Russland und die USA. Aufgefangen werden diese Einbußen noch durch steigende Auslandsumsätze mit den Ländern der Europäischen Union.
Auch in der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK zeigt sich, dass die regionalen Unternehmen die Erwartungen an das künftige Auslandsgeschäft eher zurückhaltend beurteilen. Grund sind die aktuellen handelspolitischen Auseinandersetzungen, etwa zwischen den USA und China oder den USA und der Türkei mit den damit verbundenen Turbulenzen für die türkische Währung. Auf das Stimmungsbild drücken auch die Unsicherheiten auf anderen Märkten wie Großbritannien oder Russland.
Bei Betrachtung der Exportzahlen für Niedersachsen mit Stand Ende Mai 2018 ist ebenfalls festzustellen, dass es in einigen wichtigen Zielmärkten zum Teil erhebliche Rückgänge gibt. So ist bei den Ausfuhren nach China im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von nahezu 19 % zu verzeichnen, für die USA von fast 3 %. Auch die Ausfuhren nach Russland gingen um gut 4 % zurück. Einen Zuwachs von nahezu 10 % gab es hingegen trotz der Unsicherheiten durch den Brexit bei den Exporten in das Vereinigte Königreich. Wichtigstes Exportland für Niedersachsen und den IHK-Bezirk sind die Niederlande. Die niedersächsischen Exporte ins Nachbarland stiegen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um knapp 4 %.