Mehr Zuverlässigkeit und weniger Emissionen: Kombinierter Verkehr Basis für Transformation des Güterverkehrs
„Die prognostizierten Entwicklungen speziell im kombinierten Verkehr bieten weitere Potentiale für unsere starke Logistikregion und tragen zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei“, betonte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, bei der Mobilitätsveranstaltung der IHK, die jetzt in Osnabrück ausgerichtet wurde.
Bildunterschrift: Einblicke in Abläufe und Kapazitäten bekamen die Teilnehmer der IHK-Veranstaltung beim Container Terminal Osnabrück (CTOS).
© Uwe Lewandowski
Tatsächlich nimmt der Anteil der Güter, der nur über einen Verkehrsträger transportiert wird, ab: Die Beförderungsmenge im Güterverkehr hat sich von 2018 bis 2022 insgesamt um knapp drei Prozent verringert. Anders ist die Situation im kombinierten Verkehr: Dort legte die Beförderungsmenge im gleichen Zeitraum um acht Prozent zu. Zudem wird laut Verkehrsprognose des Bundesverkehrsministeriums (BMDV) von 2023 der Güterverkehr zwischen 2019 und 2051 um insgesamt 30 Prozent wachsen, der kombinierte Verkehr sogar um über 70 Prozent. Das bietet Chancen für Industrie und Gewerbe. Störungsfreie logistische Abläufe sind ein Garant für unternehmerischen Erfolg. Dabei können kombinierte Verkehre auf Straße, Schiene und Wasserstraße einen wichtigen Beitrag leisten und zur Veränderung des „Modal Split“, also der Verteilung des Güter- und Personenverkehrs auf mehrere Verkehrsträger, beitragen.
„Mit den Güterverkehrszentren in Dörpen und Coevorden/Emlichheim sowie dem Container Terminal Osnabrück ist unsere Region für den kombinierten Verkehr gut aufgestellt”, sagte Schweda und forderte, die intermodale Mobilität zu fördern, die Zuverlässigkeit des Schienentransportweges zu verbessern sowie zusätzliche Anreize für eine Verlagerung von Gütern von der Straße auf die Schiene zu schaffen.
Welche Potentiale die Region für den kombinierten Verkehr bietet, davon konnten sich die Teilnehmer der IHK-Veranstaltung beim Container Terminal Osnabrück (CTOS) vor Ort überzeugen. Dort bekamen sie vom CTOS-Geschäftsführer Björn Tiemann Einblicke in Abläufe und Kapazitäten. „Der Kunde kann sich darauf verlassen, dass der kombinierte Verkehr funktioniert“, so Tiemann. Ebenso betonten Michael Nintemann, Geschäftsführer Dörpener Umschlaggesellschaft für den kombinierten Verkehr mbH (DUK), und Dieter Lindschulte, Geschäftsführer GVZ Europark Coevorden-Emlichheim GmbH, bei der anschließenden Diskussionsrunde bei der Heinrich Koch Internationale Spedition GmbH & Co. KG, zusätzliche Potentiale des kombinierten Verkehrs zu erschließen sowie gemeinsame Perspektiven zu entwickeln. Doch dafür müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. „Die Planbarkeit der Trassenpreise muss gewährleistet sein. Dies ist für den kombinierten Verkehr von großer Bedeutung“, forderte Nintemann. So könne auch der kombinierte Verkehr einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Mobilität leisten, denn laut Bundesverkehrsministerium würden dadurch jährlich rund 2,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart. „Für den nachhaltigen Transformationsprozess ist der kombinierte Verkehr ein wesentlicher Teil der Lösung“, machte Lindschulte deutlich.
Die Veranstaltung zum kombinierten Verkehr bildete den Auftakt einer Veranstaltungsreihe, die die IHK zum Thema „Nachhaltige Mobilität“ in diesem Jahr durchführt.