Mit der Chancenkarte neue Fachkräfte finden
Die IHK berät Unternehmen, die Fragen zur sogenannten Chancenkarte und den Regelungen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes sowie zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse haben.
Zum 1. Juni 2024 wurden die letzten Maßnahmen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes umgesetzt. Eine zentrale Neuerung ist die Einführung der Chancenkarte, ein neuer Aufenthaltstitel, der es Personen aus Nicht-EU-Ländern ermöglicht, zur Arbeitsplatzsuche nach Deutschland einzureisen. Im Gegensatz zu anderen Aufenthaltstiteln zum Zweck der Erwerbstätigkeit setzt die Chancenkarte zunächst keinen Arbeitsvertrag über eine qualifizierte Beschäftigung voraus.
Sophia Pinsker, IHK-Projektkoordinatorin, betont: „Die Chancenkarte eröffnet eine wichtige Möglichkeit für Fachkräfte aus Drittstaaten, sich aktiv um eine Stelle in Deutschland zu bemühen. Sie können dazu nach Deutschland einreisen, ohne dass bereits ein unterzeichneter Arbeitsvertrag vorliegt.“ Um die Chancenkarte zu erhalten, müssen Bewerber bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Sie müssen eine zweijährige Berufsausbildung oder ein Hochschulstudium absolviert haben, das im Herkunftsland anerkannt ist. Zudem sind Deutschkenntnisse auf A1-Niveau oder Englischkenntnisse auf B2-Niveau erforderlich. Eine finanzielle Absicherung, beispielsweise durch Ersparnisse oder eine Nebentätigkeit von bis zu 20 Stunden pro Woche, ist ebenfalls notwendig.
Sophia Pinsker ergänzt: „Die Chancenkarte basiert auf einem Punktesystem, das verschiedene Kriterien wie Sprachkenntnisse, Berufserfahrung und Deutschlandbezug berücksichtigt. Besonders viele Punkte erhalten Bewerber durch die vollständige oder teilweise Anerkennung ihres Berufsabschlusses in Deutschland.“
Für Unternehmen ergeben sich durch die Chancenkarte neue Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung: „Der erweiterte Bewerberpool erleichtert die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern erheblich. Unternehmen können zudem durch eine zweiwöchige Probearbeit die Fähigkeiten der Bewerber direkt vor Ort prüfen“, erklärt Pinsker.