IHK-Bezirk hat knapp 17.000 Einwohner weniger als bisher angenommen

Im IHK-Bezirk leben 16.960 Menschen weniger als bisher angenommen. Dies zeigt der jetzt veröffentlichte Zensus 2022 (früher: „Volkszählung“) des Landesamtes für Statistik Niedersachsen. Mit dem Minus von rund 1,7 Prozent liegt die Region damit in etwa auf Bundesniveau und etwas besser als Niedersachsen (-2,1 %).
„Grundsätzlich ändert der Zensus nicht viel, denn es handelt sich um rechnerische Werte. Es leben ja nicht auf einmal weniger Menschen im Bezirk. Dennoch ist das neue Zensus-Ergebnis eine schlechte Botschaft. Es zeigt, dass unsere Bevölkerungsprognosen zu optimistisch sind. Gerade vor dem Hintergrund des ausgeprägten Fachkräftemangels wäre es umgekehrt viel besser – wenn wir nämlich mehr Menschen für Deutschland und die Region als gedacht gewinnen könnten“, meint dazu Frank Hesse, IHK-Geschäftsbereichsleiter Wirtschaftspolitik. Umso wichtiger sei es, die Rahmenbedingungen für Zuzüge oder Rückkehrer möglichst attraktiv zu gestalten und gleichzeitig Menschen an die Region zu binden. Die IHK zeichne dazu Kommunen, die sich um gute Rahmenbedingungen bemühen, mit dem Siegel „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ aus. Von einer guten Bevölkerungsentwicklung profitierten auch die Kommunen, so Hesse. Denn die regionalen Ergebnisse des Zensus beeinflussten die Steuerverteilung der Kommunen. Höhere Einwohnerzahlen führten tendenziell zu Steuermehreinnahmen, geringere Einwohnerzahlen zu Steuerverlusten.
Innerhalb der Region gibt es nach IHK-Angaben deutliche Unterschiede. Die Grafschaft Bentheim ist Gewinner des neuen Zensus. Der Landkreis hat 1.795 mehr Einwohner als bisher berechnet (+1,3 %). Im Gegensatz dazu büßten die Landkreise Osnabrück (-2,8 %) und Emsland (-2,2 %) im Vergleich zur bisherigen Bevölkerungsfortschreibung überdurchschnittlich viele Einwohner ein. Auch die Stadt Osnabrück musste mit einem Minus von 0,6 Prozent einen Bevölkerungsverlust verbuchen. Osnabrück lag damit zwar noch besser als die benachbarten Städte Münster (-4,7 %) und Bielefeld (-2,3 %), verlor jedoch gegenüber Oldenburg (+0,8 %).  
Auf Ebene der Städte und Gemeinden im IHK-Bezirk verzeichnete die Samtgemeinde Schüttorf mit einem Plus von 2 Prozent den größten prozentualen Zuwachs. Deutlich zulegen konnten auch die Städte Bad Bentheim und die Stadt Nordhorn, die nun mit 55.724 Einwohner zweitgrößte Kommune im IHK-Bezirk ist. Die Mehrzahl der Kommunen im IHK-Bezirk büßte hingegen Einwohner ein.
Hintergrund:
Der Zensus wird ca. alle zehn Jahre durchgeführt. Dem jetzt für das Jahr 2022 veröffentlichten Zensus ging der Zensus für das Jahr 2011 voraus. Ursache für Veränderungen gegenüber den Bevölkerungsfortschreibungen auf der Basis des alten Zensus sind zumeist die Wanderungen mit dem Ausland, sowohl Einwanderung als auch Auswanderung, die in den Meldedaten nicht komplett abgebildet werden. Geburten und Sterbefälle, also die natürlichen Bevölkerungsbewegungen, sind dagegen in aller Regel vollständig erfasst. Über elf Jahre kumuliert können so seit dem vorigen Zensus größere Differenzen entstehen.
Ansprechpartner: IHK, Frank Hesse, Tel. 0541 353-110, E-Mail: hesse@osnabrueck.ihk.de