Plus bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Ausbildungsjahr 2023

In der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim erkennen wieder mehr Jugendliche die Chancen einer dualen Berufsausbildung. Für das Ausbildungsjahr 2023 registrierte die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim 3.956 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. Dies sind 1,2 % bzw. 45 Verträge mehr als im Jahr 2022. Ein Zuwachs konnte bei den gewerblich-technischen Berufen erzielt werden (3,6 % bzw. 53 Verträge). Bei den kaufmännischen Berufen gab es einen leichten Rückgang (- 0,3 % bzw. - 8 Verträge).
Ausbildungsbilanz 2023
„Wir holen immer weiter auf und nähern uns jetzt dem Vor-Corona-Niveau an. In den vergangenen drei Jahren haben wir den Vorjahresendwert jeweils übertroffen“, freut sich Juliane Hünefeld-Linkermann, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Aus- und Weiterbildung, über den weiteren kleinen, aber wichtigen Sprung bei den Ausbildungsverträgen. Die Kultusministerkonferenz hatte im Vergleichszeitraum einen Rückgang der Schulabsolventen von etwa einem Prozent prognostiziert. Vor diesem Hintergrund konnte die IHK-Ausbildung ihren Marktanteil nicht nur halten, sondern sogar ein Stück steigern. „Trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Unwägbarkeiten haben die Unternehmen in unserer Region die Langfristperspektive der Arbeitskräftesicherung im Blick und halten deshalb weiter an ihrem Ausbildungsengagement fest.“
In den einzelnen Regionen des IHK-Bezirks gab es Unterschiede: Spitzenreiter war der Landkreis Osnabrück (6,7 % bzw. 77 Verträge), gefolgt vom Landkreis Grafschaft Bentheim (6,0 % bzw. 30 Verträge) und dem Landkreis Emsland (3,5 % bzw. 42 Verträge). Lediglich in der Stadt Osnabrück konnte das Vorjahresniveau nicht erreicht werden (- 9,9 % bzw. - 104 Verträge).
Zu den TOP-5 nachgefragten Berufen in der Region zählen bei den Mädchen folgende Berufe: Kauffrau für Büromanagement (199 Verträge), Industriekauffrau (188 Verträge), Kauffrau im Einzelhandel (161 Verträge), Verkäuferin (138 Verträge) und Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement (75 Verträge). Im Jahr 2023 ist die Bauzeichnerin anders als im Vorjahr nicht mehr unter den TOP-5, neu hinzugekommen ist dafür die Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement.
Auch bei den TOP-5 nachgefragten Berufen in der Region bei den Jungen gab es nur marginale Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. Zu den TOP-5 zählen der Industriekaufmann (192 Verträge), Fachinformatiker in der Fachrichtung Systemintegration (188 Verträge), Industriemechaniker (162 Verträge), Kaufmann im Einzelhandel (123 Verträge) und Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement (123 Verträge). Unter den TOP-5 war im Vorjahr noch die Fachkraft für Lagerlogistik. Im Jahr 2023 ist der Beruf in der Beliebtheitsskala bei den Jungen auf den 6. Platz abgerutscht. Neu hinzugekommen ist dafür der Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement.
„Mit einer dualen Ausbildung gelingt den Jugendlichen in jedem Fall ein perfekter Einstieg in den Arbeitsmarkt. Jede Bewerbung auf einen der vielen freien Ausbildungsplätze in unserer Region lohnt sich, denn die Karrierechancen mit einer Berufsausbildung stehen denen mit einem Studienabschluss in nichts nach. Wer sich beruflich zum Industriemeister, zum Fachwirt und darauf aufbauend zum Betriebswirt fortbildet, kann sich mit Hochschulabsolventen vergleichen. Das hohe Niveau dieser Fortbildungen wird durch die neuen Abschlussbezeichnungen zum Bachelor bzw. Master Professional ausgedrückt“, so Hünefeld-Linkermann. Jugendliche, die eine Ausbildung beginnen, seien zudem sofort finanziell unabhängig. So können Auszubildende, die 2024 mit der Ausbildung beginnen, mit einem Mindestlohn von monatlich 649 Euro im ersten Ausbildungsjahr rechnen.
„Im Jahr 2024 werden wir unseren Fokus auf unsere Berufsorientierungsangebote und unser Ausbildungsmarketing legen. Wir nutzen hierfür vor allem unsere im vergangenen Jahr gestartete erste bundesweite Ausbildungskampagne #Könnenlernen“, so Hünefeld-Linkermann. Ziel der Kampagne sei es, ein Lebensgefühl ‚Ausbildung‘ zu vermitteln und in den Sozialen Medien und mit Großflächenplakaten eine Sichtbarkeit zu erzeugen. An der Kampagne interessierte Unternehmen können sich gern an die IHK wenden.