Regionale Industrieumsätze stiegen 2022 inflationsbedingt
Die regionalen Industrieumsätze wuchsen im Jahr 2022 um 19,1 % auf 36,1 Milliarden Euro. Damit konnte die Industrie in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim ähnlich stark zulegen wie im bundesweiten Durchschnitt (18,8 %), wohingegen sich niedersachsenweit ein deutlich geringeres Plus (13,9 %) ergab. Das zeigt eine Auswertung der aktuellen amtlichen Statistik durch die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim.
Das Plus ist allerdings in erster Linie auf gestiegene Preise zurückzuführen. So waren Vorleistungsgüter für industrielle Produkte (Metalle, Holz, chemische Grundstoffe, Gummi- und Kunststoffwaren, Papier und Karton sowie elektronische Bauelemente) im Jahr 2022 um 19,4 % teurer als 2021 (2021 gegenüber 2020: +12,5 %). Infolgedessen waren die Unternehmen gezwungen, ihrerseits Preisanpassungen vorzunehmen, so dass schließlich die Industrieumsätze 2022 allein dadurch bedingt deutlich anstiegen.
Mit 19,5 % stiegen die Umsätze im Ausland etwas stärker als im Inland, wo ein Wachstum um 18,9 % verbucht werden konnte. Unverändert erwirtschaftete die Industrie 35 % ihres Umsatzes im Ausland. Damit liegt die Exportquote niedriger als im Landes- und Bundesdurchschnitt (rund 46 % bzw. rund 51 %).
Beim Blick auf die Beschäftigung in der Industrie bietet sich ein positives Bild. Die Zahl der Beschäftigten nahm 2022 um 1,1 % gegenüber dem Vorjahr zu. Im Bundesdurchschnitt stieg dieser Wert um lediglich 0,8 % (Land Niedersachsen: +0,3 %).
Die Perspektiven für die Industrie im laufenden Jahr sind allerdings eher trüb. So befinden sich die in der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage erhobenen Geschäftserwartungen der Industriebetriebe weiter im Keller: Per Saldo rechnen 34 Prozent der Unternehmen mit einer rückläufigen Entwicklung in den kommenden Monaten (Vorquartal: 33 Prozent). Ein Hemmschuh für die weitere Entwicklung stellen die weiter hohen Energie- und Rohstoffpreise dar, die für 80 Prozent der Industrieunternehmen ein Geschäftsrisiko bedeuten. Umso wichtiger ist, dass die Betriebe in der Breite insbesondere bei den Energiekosten Entlastungen bekommen.