Innovationen benötigen Kreativität und Akzeptanz
„Spätschicht: Industrie!“ von IHK und IAV bei Reinert-Ritz in Nordhorn
„Wichtig ist mir, in jeder Idee und Neuerung ein Potential zur Verbesserung des Kundennutzens zu erkennen. Dafür ist es elementar, kreative Mitarbeiter und neue Denkweisen zu entwickeln, um vertrauensvoll am Kunden und präzise in der Umsetzung zu arbeiten“, erklärte Malte Ritz, Geschäftsführer der Reinert-Ritz GmbH in Nordhorn, zum Auftakt der 24. „Spätschicht: Industrie!“, zu der die IHK und der Industrielle Arbeitgeberverband (IAV) Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim gemeinsam in das familiengeführte Unternehmen eingeladen hatten.
Exklusive Einblicke in die Entwicklung und Produktion von großformatigen Spezialteilen aus unter Hitze form- und schweißbaren Kunststoffteilen gewährte Malte Ritz (4.v.r.) von der Reinert Ritz GmbH in Nordhorn bei der 24. „Spätschicht: Industrie!“ von IHK und IAV.
© Benjamin Feldmann
Diese Innovationskultur sei der Erfolgsfaktor für das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens: „Innovationen von morgen entstehen auch durch Irrtümer von heute. Das braucht eine Kultur für Kreativität und Akzeptanz für Verbesserungsvorschläge, in der wir auch aus Fehlern lernen und uns ständig weiterentwickeln“, verdeutlichte Malte Ritz und gab mehrere Beispiele für so entstandene Produktentwicklungen. Gerade für Spezialanwendungen sei das Unternehmen international geschätzt. Große Herausforderungen für die Industrie bestünden vor allem darin, dass immer mehr Marge für Digitalisierung und Softwarelösungen erwirtschaftet werden müsse. Auch überbordende bürokratische Vorgaben, wie beispielsweise bei der Normierung, würden Innovationen ausbremsen, so Ritz.
Das 1970 zunächst als Ingenieurbüro gegründete und 1992 ins Gewerbegebiet Klausheide-Ost übergesiedelte familiengeführte Unternehmen mit Hauptsitz und Produktionsstandort in Nordhorn entwickelt, produziert und vertreibt unter Hitze form- und schweißbare Teile für den Kunststoffrohrleitungsbau in dritter Generation. Die Formteile werden in Druckrohrsystemen in der Gasversorgung, für die Wasserver- und -entsorgung sowie in Anlagen der chemischen Industrie eingesetzt. Die Lieferungen erfolgen weltweit, wobei den ausländischen Märkten eine große Bedeutung zukommt. Der Materialbezug, insbesondere von Kunststoffen und Zukaufteilen, erfolgt im Wesentlichen von verschiedenen in der Europäischen Union ansässigen Lieferanten.
Die „Spätschicht: Industrie!“ ist Teil der Kampagne „Industrie ist Zukunft“, mit der IAV und IHK seit 2013 die Bedeutung der Industrie und ihre Leistungen hervorheben. „Unsere ,Spätschichten‘ zeigen, dass Industrieunternehmen hochwertige Arbeitsplätze schaffen und überdurchschnittliches Einkommen sichern. Die Gastgeber bieten Gelegenheit zum Blick hinter die Kulissen, deren Produkte oftmals unbekannt sind, aber täglich hohen Nutzen stiften“, betonten IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Energie, Anke Schweda, und die stellvertretende IAV-Hauptgeschäftsführerin Sabine Stöhr. Die nächste „Spätschicht Industrie“ findet am 13. Juni 2023 bei den Westland Gummiwerken GmbH& Co. KG in Melle statt.