Jobwachstum in der Region schwächer als in Bund und Land
Das langsamere Wirtschaftswachstum hat sich schon im vergangenen Jahr auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im IHK-Bezirk nahm im Jahr 2022 nur noch leicht zu. Binnen Jahresfrist stieg die Beschäftigtenzahl um 3.000 Personen auf nun 438.000 Personen. Im Vorjahr konnte noch ein Wachstum um rund 8.000 Personen verbucht werden. Das zeigt die Auswertung der aktuellen amtlichen Statistik durch die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim. Das Jobwachstum in der Region fiel dabei diesmal mit einem Plus von 0,7 Prozent geringer aus als im Land Niedersachsen (+ 0,9 Prozent) und im Bund (+ 1,2 Prozent).
Besonders stark zugelegt hat die IT-Branche (+ 7,5 Prozent). Auch das Gastgewerbe (+ 3,5 Prozent) und das Baugewerbe (+ 3,3 Prozent) stellten überdurchschnittlich ein. Im Gegensatz dazu ging die Zahl der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe um 0,1 Prozent zurück. Auch im Bereich Verkehr (- 0,7 Prozent) sowie bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern (- 1,3 Prozent) gab es Rückgänge.
In den Landkreisen Emsland (+ 1,9 Prozent) und Grafschaft Bentheim (+ 0,9 Prozent) wuchs die Beschäftigtenzahl überdurchschnittlich stark. Im Landkreis Osnabrück (- 0,1 Prozent) sowie in der Stadt Osnabrück (- 0,3 Prozent) war dagegen ein leichter Rückgang festzustellen.
„Aktuell zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt trotz der zuletzt schwachen konjunkturellen Entwicklung noch in robuster Verfassung. Im Verlauf des Jahres dürfte sich das Beschäftigungswachstum allerdings merklich abschwächen“, erklärt Frank Hesse, IHK-Geschäftsbereichsleiter Wirtschaftspolitik. Grund hierfür sei unter anderem die unsichere wirtschaftliche Entwicklung, die bei den Unternehmen zu einer gewissen Zurückhaltung bei zusätzlichen Einstellungen führe. Hinzu komme, dass der Fach- und Arbeitskräftemangel in der Region besonders ausgeprägt sei. So sei die Arbeitslosenquote in den Landkreisen Emsland, Grafschaft Bentheim und Osnabrück weiter die niedrigste in Niedersachsen. Darüber hinaus sorge die demografische Entwicklung dafür, dass das Erwerbspersonenpotenzial schrumpfe. Bereits jetzt stelle der Fach- und Arbeitskräftemangel für 66 Prozent der Unternehmen ein Risiko für die weitere Entwicklung dar – drei Prozentpunkte mehr als noch im Frühjahr.
Weitere regionale Wirtschaftsdaten sind im IHK-Wirtschaftsatlas zu finden.