IHK hilft ukrainischen Flüchtlingen beim Arbeitsmarkteinstieg
Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine kommen immer mehr Ukrainer nach Deutschland. Wie lange sie bleiben und wann sie in ihre Heimat zurückgehen können, ist aufgrund der Situation in der Ukraine unklar. In Deutschland wurden daher Möglichkeiten geschaffen, damit die Flüchtlinge, primär Frauen, hier zumindest übergangsweise arbeiten zu können. In der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim berät die IHK die Ukrainerinnen über konkrete Ausbildungs- und Arbeitsplätze.
© Robert Schäfer
"Für ukrainische Flüchtlinge, die vorerst in Deutschland bleiben möchten, ist der Einstieg in die Beschäftigung ein wichtiger Schritt zur Integration. Wir bieten dieser Zielgruppe jetzt eine regionale Ansprechpartnerin an, die aktiv über die Vorzüge einer Berufsausbildung informieren und zur Anerkennung schon vorhandener ukrainischer Berufsqualifikationen beraten wird", erläutern Juliane Hünefeld-Linkermann, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Aus- und Weiterbildung, und Frank Hesse, IHK-Geschäftsbereichsleiter International, jetzt anlässlich der Vorstellung ihrer neuen Mitarbeiterin.
Zwar stehe für viele Flüchtlinge aktuell noch der Spracherwerb im Vordergrund. Doch die formalen Voraussetzungen für den Einstieg in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt seien gut. Menschen aus der Ukraine, die sich mit dem Status "vorübergehender Schutz" in Deutschland aufhalten, könnten in der Regel sofort eine Erwerbstätigkeit aufnehmen. "Es ist sinnvoll, Qualifikationen schnellstmöglich sichtbar zu machen. Umso zügiger und besser funktioniert der Übergang in einen Betrieb", so Hünefeld und Hesse.
Als neue IHK-Projektkoordinatorin Ukraine werde Anastasija Daut sich intensiv um die Integration ukrainischer Flüchtlinge in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bemühen. "Eine duale Ausbildung ist in der Ukraine weitgehend unbekannt. Ich möchte dazu motivieren, sich mit den Möglichkeiten des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes in Deutschland zu befassen", so Daut.
Anastasija Daut hat ukrainische und russische Wurzeln und ist größtenteils in Osnabrück aufgewachsen. Sie studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und Russistik in Halle (Saale) und Kommunikationsmanagement in Stuttgart. Seit Kriegsbeginn engagiert sie sich privat und im Freiwilligendienst für ukrainische Flüchtlinge in der Stadt Osnabrück. Neben Deutsch, Ukrainisch und Russisch spricht die 26-Jährige zudem fließend Französisch, Italienisch und Englisch. Auch ihr beruflicher Schwerpunkt liegt in Osteuropa. So vertrat Daut 2014/2015 die Stadt Osnabrück als Städtebotschafterin in Twer. Seit ihrem Start im August vernetzt sich Daut in der Wirtschaftsregion und hat bereits erste Kontakte zu Ausländerbehörden, Jobcentern, den Arbeitsagenturen sowie der Ausbildungsregion aufgenommen.