Land muss Lehren aus zwei Corona-Jahren ziehen und Planbarkeit verbessern
Die quantitativen Auswirkungen von Pandemie und Beschränkungen auf den Tourismus stellte Thorsten Glaß, Leiter Marktforschung und Qualitätsmanagement bei der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN) aus Hannover, den Mitgliedern des Ausschusses vor: „Die GEO-Region ist ein beliebtes Reiseziel. Allein die regionalen Betriebe mit mehr als zehn Betten zählten im Jahr vor der Pandemie 5,3 Millionen Übernachtungen. Im Folgejahr 2020 waren es dann nur noch 3,4 Millionen.“ Für das Jahr 2021 seien noch nicht alle Daten verfügbar. Das Niveau der Buchungen in der ersten Jahreshälfte 2021 sei jedoch nochmal deutlich hinter dem Vorjahreszeitraum zurückgeblieben: Nach einer Erholung im Zeitraum Juli bis Oktober 2021 seien die Übernachtungszahlen im November abermals eingebrochen. „Es ist noch nicht absehbar, wann sich der Übernachtungstourismus in der GEO-Region erholt haben wird“, so Glaß. Doch er hatte auch gute Nachrichten: Praktisch alle Marktforschungsinstitute gingen von einer ungebremsten Reiselust der Deutschen aus, viele Bürger hätten ihre Reisen nur zurückgestellt und das Geld nicht anderweitig ausgegeben. Als sicheres Reiseziel könne die GEO-Region auch von Tagesgästen sowie Zweit- und Dritturlauben profitieren. Entscheidende Faktoren für die Zukunft der Tourismusorte und -betriebe seien die hohe Qualität von Service und Ausstattung, Hygiene- und Sicherheitsstandards auch nach der Pandemie sowie Transparenz und Flexibilität bei Buchungen.
Der stellvertretende Vorsitzende des IHK-Tourismusausschuss, Heinz-Ludwig-Eichholz, Ausschussvorsitzender Wolfgang Hackmann und IHK-Geschäftsbereichsleiterin Anke Schweda warben für die Tourismusregion.
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Zuversichtlich stimmte die Ausschussmitglieder auch der tourismuspolitische Blick auf die Pläne der Bundesregierung: „Die Absichtserklärungen im Koalitionsvertrag zu Fachkräften, Weiterbildung und Gewinnung ausländischer Mitarbeiter entsprechen langjährigen Forderungen unserer Branche. Das zugesagte unbürokratische Modernisierungsprogramm für Neu- und Wiedergründungen im Tourismusbereich könnte strukturell ebenfalls wichtige Impulse bringen“, so Hackmann. Anke Schweda kündigte an: „Unsere IHK wird die Umsetzung der angekündigten Punkte in den kommenden Monaten genau beobachten.“
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Tourismus tagt dreimal jährlich und tauscht sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus. Seine Mitglieder erarbeiten unter anderem Positionen für die IHK-Vollversammlung.