Emsland bleibt Vorzeigeregion

Treffen von Wirtschaftsverband Emsland und IHK
„Das Emsland ist im bundesweiten Vergleich weiterhin eine Vorzeigeregion bei der wirtschaftlichen Entwicklung. Das zeigt beispielsweise das gute Abschneiden im diesjährigen Prognos-Zukunftsatlas. Dort machte das Emsland als eine der Top-Wachstumsregionen Deutschland einen großen Sprung nach oben in der Liste aller deutschen Regionen.“ Dies erklärten IHK-Präsident Uwe Goebel und Ulrich Boll, Vorsitzender des Wirtschaftsverbands Emsland, anlässlich des turnusmäßigen Gesprächs der beiden Institutionen. Nur als starker Wirtschaftsstandort biete das Emsland aber auch gute Grundlagen für ein funktionierendes Gemeinwesen. Dies müsse immer wieder neu erarbeitet werden, so die beiden Unternehmer.
Eine Schlüsselrolle spiele dabei eine funktionsfähige Infrastruktur. Dabei sei auch der Ausbau auf den verschiedenen Verkehrswegen – auf der Straße, der Schiene, zu Wasser oder in der Luft – wichtig. Beide Institutionen engagieren sich daher unter anderem für den vierstreifigen Ausbau der E 233. „Die große Mehrheit der Menschen im Emsland will den Ausbau. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass auch die neue Landesregierung diesen durch zügige Planung und Genehmigung unterstützt“, erklärten die Geschäftsführerin des Wirtschaftsverbands, Mechthild Weßling, und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung fehle allerdings ein klares Bekenntnis zur Umsetzung von Straßenverkehrsprojekten. Vielmehr werde dort ein Prüfvorhabehalt der Bundesebene erwähnt, der zu Verzögerungen führen könnte. „Umso wichtiger ist jetzt das Signal an die Region, den Planfeststellungsbeschluss für den Planungsabschnitt 1 von der A 31 bis zur B 70 bei Meppen im kommenden Jahr zu erhalten“, so Weßling und Graf.
Einen entscheidenden Erfolgsfaktor für die regionalen Betriebe sehen Wirtschaftsverband und IHK im Gewinnen und Halten von geeigneten Arbeits- und Fachkräften. Dies beginne mit der beruflichen Ausbildung. Nach einer IHK-Umfrage konnten lediglich etwas mehr als die Hälfte (61 %) der regionalen Unternehmen sämtliche angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Betroffen seien vor allem die Branchen Gastgewerbe, Industrie, Logistik, IT sowie Handel. Seit Jahren übersteigt auch im Emsland die Anzahl der unbesetzten Ausbildungsstellen die Anzahl der unversorgten Bewerber – häufig sogar um ein Vielfaches.
Die Lösung sehen beide Seiten unter anderem in einer frühzeitigen Berufsorientierung, die allerdings auch neue Wege beschreiten müsse. So sprechen beide seit einiger Zeit auch regionale Sportvereine an, um Jugendliche dort für die Ausbildung zu begeistern. IHK und Wirtschaftsverband hatten zuletzt zum „Anpfiff für deine duale Ausbildung“ beim VfL Herzlake eingeladen.