Bürokratieabbau aus Sicht der regionalen Unternehmen weiterhin dringlich

Aus Sicht der Unternehmen in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim bleibt der Bürokratieabbau weiter eine Top-Priorität für die Bundespolitik. Knapp die Hälfte der befragten Betriebe bewertet die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in diesem Bereich mit mangelhaft bzw. ungenügend. Als Durchschnittsnote ergibt sich auf einer Schulnotenskala eine 4,5. Die IHK hatte die Umfrage zu Beginn der zweiten Hälfte der Legislaturperiode des Deutschen Bundestages durchgeführt.
„Ein Notenschnitt von 4,5 zeigt: Die Versetzung ist akut gefährdet. Die Bundesregierung muss beim Bürokratieabbau jetzt endlich Gas geben. Zwar gab es durch das dritte Bürokratieentlastungsgesetz an einigen Stellen Entlastungen. Insgesamt hat dies aber weder die tatsächliche Belastung der Unternehmen mit Regulierungen noch ihre Wahrnehmung hierzu verändert. Vor allem in der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen liegen noch viele ungenutzte Chancen“, kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf die Ergebnisse.
Neben der Bürokratie sind die im europäischen und internationalen Vergleich hohen Stromkosten aus Sicht der regionalen Unternehmen ein weiterer Belastungsfaktor. Knapp jeder dritte Betrieb bewertet die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in diesem Bereich mit mangelhaft bzw. ungenügend (Durchschnittsnote: 3,9). Mit einer Durchschnittsnote von 3,7 wird auch das aktuelle Angebot an ausgebildeten Fachkräften kritisch bewertet.
„Insgesamt wird deutlich, dass die Wirtschaftspolitik in der zweiten Halbzeit der Legislaturperiode einiges aufzuarbeiten hat“, so Graf. Er kündigte an, dass die IHK vor dem Hintergrund der zuletzt schwächelnden Konjunktur ihre über 60.000 Mitgliedsunternehmen im Rahmen des Projektes #GemeinsamStattKrise unterstützen werde. Hierzu sind unter anderem Veranstaltungen geplant, etwa zu den Themen Frühwarnsysteme und Risikomanagement sowie Personalgewinnung und Mitarbeiterentwicklung. (05.02.2020)