Zahl der Beschäftigten in der Region stieg auch 2019 deutlich

Nachdem die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region in den letzten Jahren von Rekord zu Rekord eilte, sorgen die Auswirkungen der Corona-Pandemie aktuell für ein abruptes Ende des Wachstums. Für das Jahr 2020 erwartet die IHK einen leichten Rückgang der Beschäftigtenzahlen.
Wie die Auswertung der aktuellen amtlichen Statistik durch die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim zeigt, ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahr 2019 allerdings noch um über 10.000 Personen gestiegen. Damit konnte die Region an die Werte der Vorjahre anknüpfen, in denen das Wachstum jeweils eine ähnliche Größenordnung erreicht hatte. Zum Jahresende waren somit mehr als 425.000 Personen in der Region sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Das Wachstum entspricht einem Anstieg um 2,5 %. Damit ist die Beschäftigung im IHK-Bezirk stärker gewachsen als in Niedersachsen (+1,6 %) und im Bund (+1,4 %). Besonders stark zugelegt hat das Baugewerbe, wo die Beschäftigung 2019 um 4,3 % gegenüber dem Vorjahr anstieg. Im Dienstleistungsbereich hat insbesondere das Segment Information und Kommunikation (+9,7 %) überproportional stark Beschäftigung aufgebaut.
Wie die regionale Auswertung zeigt, wuchs die Zahl der Beschäftigten in allen Teilregionen in einem ähnlichen Umfang: Im Emsland und in der Stadt Osnabrück jeweils um 2,7 %, dicht gefolgt vom Landkreis Grafschaft Bentheim mit 2,5 % sowie dem Landkreis Osnabrück mit 2,2 %.

Aktuell sorgen die Auswirkungen der Corona-Pandemie dafür, dass das Beschäftigungswachstum ein abruptes Ende findet. So wollen laut IHK-Konjunkturumfrage in den kommenden Monaten lediglich 10 % der Unternehmen zusätzliches Personal einstellen, während rund jeder dritte Betrieb mit geringerer Beschäftigung rechnet. Auf Basis dieser Zahlen rechnet die IHK in ihrem Frühindikator mit einem Beschäftigungsrückgang in der Privatwirtschaft um mindestens 1.000 Stellen bis zum Jahresende.
Bereits jetzt zeigt sich, dass der regionale Arbeitsmarkt im Vergleich überproportional stark betroffen sein könnte. So lag die Arbeitslosenzahl in der Region im Juli um 27,4 % oberhalb des Vorjahreswertes – deutlich stärker als im Durchschnitt des Landes Niedersachsen (21,2 %). Zu beachten ist hierbei jedoch, dass die Arbeitslosenquote in der Region zu den landesweit niedrigsten zählt.
Dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit trotz des drastischen Wirtschaftseinbruchs nicht noch höher ausfällt, ist maßgeblich auf das Instrument des Kurzarbeitergeldes zurückzuführen. In den Monaten März bis Juli wurde in der Region für knapp 160.000 Personen Kurzarbeit angezeigt. Die Anzeigenquote bezogen auf sämtliche sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt bei rund 38 % und damit in nahezu identischer Höhe wie im Land (ebenfalls 38 %) und im Bund (37 %).
(21.08.2020)