Quakenbrück wichtiger Handelsstandort im Nordkreis

(01.02.2016) „Bundesweit sind die Frequenzen in den Innenstädten und Fußgängerzonen rückläufig. Wesentliche Ursache ist die zunehmende Nutzung des Online-Handels. Diese kann auch Auswirkungen auf Quakenbrück haben. Umso wichtiger ist es daher, die Passentenfrequenzen systematisch zu erfassen.“ Dies erklärte jetzt IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse von Passantenzählungen durch die IHK in Quakenbrück.
Graf wies darauf hin, dass der Einzelhandelsumsatz allein in der Stadt Quakenbrück mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr betrage. „Quakenbrück ist damit ein wichtiges Zentrum des Einzelhandels im Osnabrücker Nordkreis“, so Graf.
Eine Studie des Instituts für Handelsforschung aus Köln habe allerdings ermittelt, dass mehr als ein Drittel der Bundesbürger weniger oft als in der Vergangenheit die Innenstädte besuche. Laut Graf sei daher wichtig zu wissen, wie sich im Zeitverlauf die Passantenfrequenzen entwickelten. Diese seien neben den Umsatzkennziffern und den Mietpreisen wichtige Instrumente, um die Attraktivität einer Innenstadt und des örtlichen Handels bewerten zu können. Auch gäben sie Aufschluss darüber, welche Innenstadtlagen gut besucht würden oder wo eine hohe Aufenthaltsqualität herrsche.
Mit Unterstützung des Samtgemeinde und der Wirtschaftsagentur Artland hatte die IHK im Juli 2015  an drei Tagen Passanten an fünf Standorten in der Langen Straße gezählt. „Diese Kennzahlen stellen für uns eine wichtige Orientierungshilfe dar“, erklärte Samtgemeindebürgermeister und Stadtdirektor Claus Peter Poppe. Gemeinsam mit Wirtschaftsförderer Peter Hohnhorst und Bürgermeister Paul Gärtner wies er darauf hin, dass die Stadt kontinuierlich in die städtebauliche Aufwertung der Innenstadt investiere.
Die Gesprächspartner wünschten sich übereinstimmend, dass Kundenbewegungen künftig regelmäßig erfasst werden. Die Technik ermögliche inzwischen sogar kontinuierliche Messungen über das ganze Jahr. Osnabrück sei damit bereits gestartet. Ein solches Monitoring biete eine wichtige Grundlage für politisches Handeln wie für Investitionsentscheidungen des Einzelhandels. Graf bot dazu der Samtgemeinde Artland die Unterstützung der IHK an.
Hintergrund:
Bundesweit gibt es regelmäßige Erhebungen der Passantenfrequenzen in den TOP-Lagen der Metropolen. Für Städte unter 100.000 Einwohnern liegen solche Untersuchungen dagegen kaum vor. Die IHK hat im Rahmen ihres letztjährigen Schwerpunktthemas „Handeln vor Ort“ in den sieben Mittelzentren des IHK-Bezirks die Passantenfrequenzen ermittelt.