International

Auslandsgeschäfte rückläufig – Exporterwartungen negativ

Nachdem 2022 trotz Krisen noch immer Zuwächse im Auslandsgeschäft der regionalen Unternehmen zu verzeichnen waren, gingen die Exportumsätze im IHK-Bezirk im Jahr 2023 zurück. Unser IHK-Exportbarometer zeigt, dass die Unternehmen Waren im Wert von insgesamt 11,6 Mrd. Euro exportierten. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Rückgang von knapp fünf Prozent. Dieser Trend zeigt sich auch bei den von unserer IHK ausgestellten Ursprungszeugnissen und anderen Außenhandelsdokumenten. Mit gut 20.000 Dokumenten wurden 2023 rund zehn Prozent weniger Ursprungszeugnisse als im Vorjahr vorgelegt.
Ein Grund für den Rückgang ist die schwächelnde Auslandsnachfrage nach Ausrüstungs- und Vorleistungsgütern. Hinzu kommen belastende Standortfaktoren wie hohe Energiekosten, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen schwächen. Zusätzlich belasten immer mehr bürokratische Nachweispflichten die Unternehmen. Beispiele sind das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder die CBAM-Verordnung der EU. Ein weltweit zunehmender Protektionismus und geopolitische Risiken behindern zudem den ungestörten freien Handel zwischen den Wirtschaftspartnern. „Buy-local“-Forderungen und Zertifizierungsvorschriften erschweren den Unternehmen unnötigerweise das Auslandsgeschäft. (bei)

Geschäftschancen in den USA

Die USA sind bei den Exporten weiter der wichtigste deutsche Handelspartner außerhalb der EU. Die hohe Wachstumsdynamik sorgen für Attraktivität. Vor diesem Hintergrund waren die USA 2023 das Ziel einer Wirtschaftsdelegation unserer IHK. Unter der Leitung von IHK-Präsident Uwe Goebel und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf besuchte eine elfköpfige Delegation die Stationen Chicago, Peoria und Charlotte.
Auf der fünftägigen Reise standen dafür Firmenbesuche, Networking-Events mit amerikanischen Unternehmen und Hintergrundgespräche zur Marktsituation in den Vereinigten Staaten auf dem Programm. Der traditionsreiche Industriestandort Chicago, zugleich ein bedeutendes Handelsdrehkreuz, war die erste Station. Die zweite Station Peoria, ebenfalls im Bundesstaat Illinois südlich von Chicago, ist eine Stadt in der Größenordnung von Osnabrück. Dieser Standort und unsere Region haben Gemeinsamkeiten, insbesondere den Fokus auf eine wettbewerbsfähige Industrie, die ihre historischen Wurzeln oft in der Landwirtschaft hat. Charlotte, die dritte Station in North Carolina, ist ein echter Hotspot der deutsch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen. Über 200 Niederlassungen deutscher Unternehmen haben sich hier niedergelassen, u.a. eine Tochter des Melleraner Unternehmens Starcke GmbH & Co. KG. Die Teilnehmer der Reise nutzten die Reise, um ihre Geschäftsbeziehungen auszuweiten und ggf. die Gründung möglicher Niederlassungen vorzubereiten. (bei)

Viel mehr als Bullerbü: Ländersommerabend Schweden

Es war ein kleines Jubiläum: der 10. Ländersommerabend unserer IHK widmete sich Schweden. Kaum ein Land wäre besser geeignet gewesen. Denn Osnabrück feiert aktuell „375 Jahre Westfälischer Frieden“ – ein Ereignis, bei dem die Schweden eine zentrale Rolle spielten. Damit war der Abend im weitesten Sinne ein Beitrag zur Stadtjubiläum. In seiner Begrüßung erklärte IHK-Präsident Uwe Goebel, dass Schweden viel mehr als Bullerbü ist und wirtschaftlich zu bieten hat. Mit gerade einmal 10 Mio. Einwohnern steht es beim Bruttoinlandsprodukt auf der Weltrangliste immerhin auf Platz 24. Schweden zeichnet sich durch eine hohe Innovationskraft und einen starken Technologiesektor aus.
In seinem Vortrag berichtete Dr. Ralph-Georg Tischer, Geschäftsführer der Deutsch-Schwedischen Handelskammer in Stockholm, über die Vorzüge des Landes. Er vermittelte den Teilnehmern einen spannenden Einblick in das nördliche Nachbarland. Die schwedische Wirtschaft besteht aus einer Mischung aus großen, international tätigen Unternehmen wie IKEA oder H & M auf der einen, und eher kleinen, lokal ausgerichteten Betrieben auf der anderen Seite. Die Großunternehmen profitieren von der Innovationskraft der kleineren Firmen, diese wiederum nutzen die internationalen Verflechtungen der Konzerne: Eine win-win-Situation für alle. (bei)

Weitere Digitalisierung in der Außenwirtschaft

Die Digitalisierung hat bei einem weiteren wichtigen Zolldokument Einzug halten: dem Carnet A.T.A. Dieses Zollpassierscheinheft wird bei der vorübergehenden Ausfuhr von Berufsausrüstung, Messegütern und Warenmustern verwendet. Der große Vorteil dieses Verfahrens ist, dass keine weiteren Zollpapiere erforderlich sind und vor allem keine Sicherheitsleistung gegenüber dem ausländischen Zoll notwendig ist.
Die webbasierte Anwendung wird das Papierverfahren schrittweise ablösen. Ähnlich wie beim „Elektronischen Ursprungszeugnis“ werden die erforderlichen Daten vom Unternehmen online erfasst und an die IHK übermittelt. Nach Prüfung erfolgt der Ausdruck des kompletten Carnets in der IHK. Das Zollpapier kann dann vom Unternehmen abgeholt werden oder es wird per Post zugeschickt. (bei)





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