Innovation und Energie

Verlagernd: Industriestandort Deutschland

„Die Industrie ist in der Region Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim überdurchschnittlich gut aufgestellt und liegt mit 37,5 % an der Bruttowertschöpfung (2020) über Deutschland und Niedersachsen. Für die weitere Entwicklung spielen die Energiepreise eine maßgebliche Rolle“, hob Hendrik Kampmann, IHK-Vizepräsident, anlässlich des 9. Industriedialogs von IHK und IAV hervor. „Die hohen Energiepreise sind im internationalen Wettbewerb ein substanzieller Standortnachteil. 28 % der Industrie in unserer Region reagieren mit der Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland oder planen dies. Die Politik in Berlin muss jetzt schnell liefern“, beschrieb er die Situation für die Industrie und verwies auf die aktuelle IHK-Umfrage zur Energieversorgung. Moritz Böcking, IAV-Vorstandsmitglied, appellierte zustimmend an die Politik, den Bürokratieabbau voranzutreiben, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und die effektive Steuerlast für Unternehmen zu reduzieren. (lis)

Politisch: IHKN-Innovationsdialog

„Gerade in der aktuellen Energie- und Wirtschaftskrise müssen alle Rahmenbedingungen stimmen, damit die industrielle Basis eine Zukunft in Niedersachsen hat. Das Gegenteil ist der Fall: Mehr als zwei Drittel der Unternehmen beurteilen die staatlichen Rahmenbedingungen aktuell negativ. Bisherige Aktivitäten zur Verfahrensbeschleunigung oder zur Entbürokratisierung reichen also bei Weitem noch nicht“, zitiert Anke Schweda, IHKN-Sprecherin Innovation, aus der aktuellen Umfrage zur Innovationsfähigkeit. Diese war 2023 u.a. Thema bei einem IHKN-Innovationsdialog. Die Politik meine es gut, aber es komme oft nicht bei den Betrieben an. Dies zeige die Umfrage deutlich: Jedes dritte Unternehmen befürchtet, dass sich die staatlichen Rahmenbedingungen in den kommenden zwölf Monaten weiter verschlechtern. Nur 2 % rechnen damit, dass sich die Situation verbessert. (lis)

Im Blick: #GemeinsamEnergiekriseMeistern

Vier Mal hat unsere IHK zum Austausch über die aktuelle Energieversorgung eingeladen. Regelmäßig werden die Ergebnisse an die lokale Politik adressiert, im Ausschuss vorgestellt oder an die DIHK weitergegeben. Dort ist das Konzept für wettbewerbsfähige Energiepreise entstanden, das drei zentrale Forderungen an die Politik richtet: 1. Entlastung bei Umlagen und Stromsteuer, 2. Einführung einer StromPartnerschaft mit gezielter Förderung sogenannter "Power Purchase Agreements" (PPA) oder Direktstromlieferverträge. 3. Weitergehende Entlastung für hochenergieintensive Unternehmen. (lis)


Anke Schweda
IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim
Geschäftsbereichsleiterin
Standortentwicklung, Innovation und Energie