DoppelClic richtet Foto-Standbein neu aus

von Frank Hesse, IHK
Für die DoppelClic GmbH aus Nordhorn gab es jetzt gleich einen Doppelgrund zum Feiern: 40 Jahre Agentur und Neuausrichtung eines der räumlich größten ­Fotostudios in der Region. Die Entwicklung des Unternehmens zeichnet dabei den Weg von analoger Arbeit zu vollständig digitalen Prozessen nach.
Ein Hauch von Hollywood weht durch die 500 m² große – und damit in der Region vermutlich größte – Fotostudio-Halle in Nordhorn. Das dämmrige Großraum-Studio wird vom Scheinwerferlicht durchbrochen, im Spot ein polierter 1970er Jahre Thunderbird. Über dem Set läuft eine Galerie mit Technik- und Arbeitsräumen, abgedunkelt von den üblichen Lamellenjalousien. Die Luft knistert von großen Lichtanlagen, der Dreh könnte starten – doch gedreht wurde zum 40. Jubiläum nicht, sondern vielmehr ein Film gezeigt über die Entwicklung der DoppelClic GmbH.
Diese begann schon 1974, also zehn Jahre vor der eigentlichen Gründung, als Andrea Luther ihre Ausbildung zur Grafischen Zeichnerin in der Copart Werbeagentur in Nordhorn startete. „Diese Zeit war komplett analog und geprägt von Handarbeit. Computer gehörten längst noch nicht zum Arbeitsalltag. Heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass wir noch lange das Seitenlayout unserer Publikationen komplett im Klebeumbruch erstellt haben“, erinnert sich Luther.
In die Selbstständigkeit
Nach der Ausbildung begann Luther ein Diplomstudium mit Schwerpunkt Grafik Design und sammelte parallel erste Erfahrungen als freiberufliche Werbegestalterin. Ihr eigenes Unternehmen gründete sie 1984 zunächst in einem 13 m² großen Zimmer in ihrer Mietwohnung in Nordhorn unter der Firmierung „Andrea Luther – Grafik-Design“. Es folgte ein dynamisches Wachstum mit einem Netzwerk aus Freelancern, lange bevor der Begriff „Outsourcing“ gebräuchlich wurde. Knapp 20 Jahre später, im Jahr 2002, war dann die Geburtsstunde der DoppelClic GmbH. „Der Name ist inspiriert vom Doppelklicken der Computermäuse, die sich in dieser Zeit etablierten. Die waren damals noch recht neu, heute sind sie fast schon wieder old-fashioned“, erklärt Luther.
Neue Horizonte
2012 zog das Unternehmen an den heutigen Standort in Nordhorn, wo wenige Jahre später mit der Umstellung auf cloudbasiertes Arbeiten ein weiterer Meilenstein in Sachen Digitalisierung erreicht wurde. „Diese Entscheidung ermöglichte uns ein orts- und zeit­unabhängiges Arbeiten, was sich besonders während der Corona-Pandemie als wertvoll erwies“, so Luther. Der Schritt in die Fotografie kam 2021, als das Nachbargebäude samt dem, von einem Fotografen betriebenen Fotostudio, angemietet wurde.
2024 übernahm DoppelClic das ­Fotostudio vollständig und richtet es nun unter der Regie von zwei Fotografenmeistern mit einem erweiterten Leistungsspektrum neu aus. So können in dem XXL-Studio auch große Objekte wie etwa Landmaschinen professionell abgelichtet werden. Auch Bewegtbilder sollen verstärkt in den Blick genommen werden – und wer weiß: „Vielleicht kommt demnächst ja einmal ein neuer Tatort aus ­Nordhorn“, lächelt Luther.