Rechnung vom Amtsgericht? Neue Formularfalle mit unbekanntem Absender

Bei Formularfallen handelt es sich um massenhaft versandte Formulare unseriöser Anbieter, in denen die Eintragung in eine Datenbank, z. B. im Internet, oder ein Printmedium angeboten wird. Das Angebot ist dabei so aufgemacht, dass der flüchtige Leser meint, es handele sich um eine Rechnung für einen bereits erteilten Auftrag.
Der Deutsche Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität e. V. (DSW) beobachtet aktuell Formularfallen mit unbekanntem Absender. Diese sehen aus wie Rechnungen des Amtsgerichts. Blickfangmäßig und als zentrale Überschrift erscheint das jeweilige Landeswappen und der Hinweis "Rechnung". Während bei den sonstigen Aussendungen - wenn auch versteckt - der Hinweis auf ein Angebot erfolgt, fehlt dies bei den aktuellen Aussendungen gänzlich! Im Gegenteil: Hier werden Zahlungsfristen genannt. Bei Nichteinhaltung drohen "selbstverschuldete Mahngebühren" und eine "zwangsweise Einziehung des Betrags".
Die Kostenspanne liegt bisher zwischen 627 € und 737 €. Auf dem beigefügten Überweisungsträger wird als begünstigter Kontoinhaber sowohl eine LBB KS als auch eine MERZVINSKAS genannt.
Aufgrund der hohen Verwechslungsgefahr warnt der Schutzverband betroffene Gewerbetreibende ausdrücklich davor, auf derartige Formulare ungeprüft Zahlung zu leisten!
Der Schutzverband hat Strafanzeige gegen Ungekannt erstattet und die kontoführenden Banken informiert.
Quelle: Deutscher Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität e. V. (DSW), Info vom 19.01.2021
Die IHK berät betroffene Unternehmen bei Bedarf und verweist auf einen Flyer Formularfalle, der erste Hilfestellungen bietet.