Indien lehnt Chinas neue Seidenstraße erneut ab
Am 4. Juli 2023 richtete Indien den 23. Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) als Videokonferenz aus. Iran wurde dabei offiziell neuntes Vollmitglied der Organisation. Der SOZ gehören bereits China, Russland, Indien, Pakistan sowie die zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan und Tadschikistan an.
Die gemeinsame Abschlusserklärung bezeichnet Zentralasien als "Herzregion" der SOZ. Eine Strategie für wirtschaftliche Entwicklung bis 2030 sieht vor, Chinas Belt and Road Initiative (BRI) mit der von Russland geführten Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) noch enger zu verzahnen. Als Kernthemen genannt wurden die Verbesserung der internationalen Transportverbindungen per Schiene und Straße, die Digitalwirtschaft und die Energieversorgung. Konkrete Projekte beinhalten den Ausbau der Eisenbahnlinie China-Kirgisistan-Usbekistan und der transafghanischen Eisenbahn von Usbekistan an die pakistanische Küste. Indiens Premierminister Narendra Modi verwehrte Chinas neuer Seidenstraße dagegen erneut Indiens Unterstützung: Er betonte die absolute Souveränität aller SOZ-Staaten beim Infrastrukturbau.
Ein weiteres Gipfelthema war die schrittweise Abkopplung vom US-Dollar als Handelswährung zwischen den Staaten: Iran und Russland wollen für ihre Handelsgeschäfte künftig nicht mehr die US-amerikanische Währung zu nutzen. Chinas Staatspräsident Xi Jinping lud zudem zur Teilnahme am 3. BRI-Forum ein. Es soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 in China stattfinden.
Quelle: GTAI