Förderprogramme der Entwicklungszusammenarbeit

Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern bieten deutschen Unternehmen interessante Geschäftsmöglichkeiten und sprechen dabei gerade den Mittelstand an. Niedrigere Produktionskosten und neue Konsummärkte führen zu positiven Wachstumsprognosen, oftmals im zweistelligen Bereich. Das hiesige Know-How in den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Logistik und Transport, Solar-, Bio- und Medizintechnik sowie Agrar- und Ernährungswirtschaft sind weltweit gefragt.
Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern sind allerdings häufig auch mit politischen und wirtschaftlichen Risiken verbunden. Die Projektfinanzierung und -absicherung, Zugang zu qualifiziertem Personal oder Netzwerken vor Ort sind konkrete Beispiele dafür. Hier setzen die Förderprogramme der deutschen Entwicklungszusammenarbeit an, um Risiken zu reduzieren und den Markteinstieg zu erleichtern.
Programme wie develoPPP.de, Machbarkeitsstudien oder das Import Promotion Desk (IPD) ermöglichen Kooperationen und Projekte zwischen Unternehmen und der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ).

develoPPP.de
Das Programm develoPPP.de unterstützt die Kooperation zwischen Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit in Form von gemeinsamen Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern. PPP in develoPPP.de steht für Public Private Partnerships: Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft. Bei diesem Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) handelt es sich um Kooperationen zwischen europäischer Privatwirtschaft und deutscher Öffentlicher Hand. Die Projekte verbinden betriebswirtschaftliche Interessen mit entwicklungspolitischen Zielen.
Regelmäßig werden thematische Wettbewerbe ausgeschrieben, an denen sich Unternehmen beteiligen können. Die Fördersumme beträgt im Höchstfall 200.000 Euro. Daneben gibt es auch noch die Möglichkeit für Unternehmen, eigene Vorschläge für Projektthemen einzubringen.
Eingangskriterien sind:
  • Projekt soll über den unmittelbaren Unternehmensnutzen hinaus gehen und einen Beitrag zur positiven Entwicklung des Partnerlandes leisten,
  • in den Partnerländern strukturbildend und breitenwirksam sein,
  • nicht gesetzlich vorgeschrieben sein,
  • nicht ohne öffentlichen Beitrag realisiert werden können und noch nicht begonnen haben,
  • ein oder mehrere Unternehmen beteiligen, auch eine Kombination von Unternehmen und Vereinen/zivilgesellschaftlichen Organisationen ist möglich,
  • mindestens 50 Prozent der Kosten die privaten Partner tragen lassen.
Folgende Durchführungsorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit bieten develoPPP.de an:
  • Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG)
  • Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Informationen zum Verfahren, Links zu den Teilnahmeunterlagen und Beispiele für Entwicklungspartnerschaften finden Sie unter

Machbarkeitsstudien der DEG
Es gibt Investitionsvorhaben, die auf Grund ihres innovativen Ansatzes oder ihres Volumens durch eine Machbarkeitsstudie vorbereitet werden sollten, um die Risiken für eine spätere Investition zu minimieren. Wenn Sie ein entwicklungspolitisch sinnvolles Projekt in einem Entwicklungsland planen, für das eine Machbarkeitsstudie nötig ist, kann die DEG aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) diese Studie mit bis zu 200.000 Euro fördern. Das Angebot richtet sich an mittelständische Unternehmen aus Deutschland und der Europäischen Union mit bis zu 500 Millionen Euro Jahresumsatz. Das Unternehmen trägt mindestens 50 Prozent der Kosten und ist für die Durchführung der Studie verantwortlich.
Weitere Kriterien sind:
  • Gegenstand der Machbarkeitsstudie muss die Vorbereitung eines konkreten Investitionsvorhabens mit plausibler Aussicht auf Durchführbarkeit und Rentabilität sein.
  • Die Kosten der Studie sollten dabei in einem vertretbaren Verhältnis zur Höhe der geplanten Investition stehen.
  • Die Studie könnte aufgrund von Risiken und Kosten ohne öffentliche Mittel nicht durchgeführt werden.
  • Das vorschlagende Unternehmen ist fachlich und wirtschaftlich in der Lage, die Ergebnisse der Studie selbst zu verwerten und die geplante Investition durchzuführen.
Ausführliche Informationen zum Verfahren der Machbarkeitsstudien finden Sie unter

Import Promotion Desk (IPD)
Das Import Promotion Desk (IPD) ist die Plattform zur Importförderung der Bundes-republik Deutschland. Das IPD übernimmt eine Scharnierfunktion zwischen den deutschen Importeuren und kleinen und mittleren Akteuren des Außenhandels in ausgewählten Entwicklungs- und Schwellenländern.
Das Import Promotion Desk arbeitet nachfrageorientiert und bietet deutschen Importeuren ein maßgeschneidertes Dienstleistungsangebot – exakt abgestimmt auf ihre individuellen Anforderungen. Es unterstützt beim Sourcing und eröffnet neue, lukrative Beschaffungsmärkte in den Partnerländern. Mit nachhaltigen Handels-beziehungen zu verlässlichen Lieferanten können Sie ihren Einkauf optimieren sowie ihre Produktqualität und -vielfalt steigern.
Weitere Informationen finden Sie unter www.importpromotiondesk.de.