EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schlägt in Davos einen Green-Industrie Plan vor, der als Antwort auf den Inflation Reduction Act fungieren soll
Der Plan soll aus folgenden vier Säulen bestehen:
- Der Bau neuer Windparks und Batteriefabriken soll beschleunigt werden. Hierfür soll ein Regelungsumfeld geschaffen werden, das die nötige Beschleunigung der Errichtung ermöglicht. Außerdem soll ein neues „Netto-Null-Industrie-Gesetz“ umgesetzt werden – nach dem Vorbild des „European Chips Act“, dass Hand in Hand mit dem „Critical Raw Materials Act“ gehen soll.
- Umweltfreundliche Technologien sollen stärker gefördert werden. Um mit den Anreizen außerhalb mitzuhalten soll z. B. das Wettbewerbsrecht angepasst werden, um Beihilfen schneller und leichter möglich zu machen.
- Mehr Arbeitnehmer sollen qualifiziert werden, um die notwendigen Fachkräfte zu Verfügung zu haben.
- Neue Handelsverträge mit anderen Ländern sollen abgeschlossen werden als Grundlage für starke und krisenbeständige Lieferketten.
Geschultert sollen diese Vorhaben laut EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton unter anderem durch einen Souveränitätsfond werden. Hierzu werden unterschiedliche Ausgestaltungen debattiert wie z. B. eine Kreditfinanzierung durch die Europäische Investitionsbank.
EU-Kommissarin Vestager hat bezüglich der Finanzierung obenstehender Vorhaben außerdem in einem Brief an die europäischen Finanzminister vorgeschlagen, den „vorübergehenden Krisen- und Übergangsrahmen“ in einen „vorübergehenden Gemeinschaftsrahmen für Krisen- und Übergangshilfen“ umzuwandeln – bis zum 25.1.23 müssen die Minister Rückmeldung geben. Demnach wird sich die Debatte voraussichtlich in den nächsten Tagen noch weiterentwickeln, gerade mit Blick auf die anstehenden Ratstreffen.