„Grüner H2-Hub Haren“ startete

Wenige hundert Meter von der Autobahn A 31 entfernt ist in Haren-Wesuwe nun der „Grüne H2-Hub Haren“ entstanden. Aus dem Windstrom des Bürgerwindparks Fehndorf wird hier mit einem Elektrolyseur Wasserstoff erzeugt. Die Anlage wird 
von der CEC Haren GmbH & Co. KG betrieben.
CEC steht für „clean energy conversion“, sagt Geschäftsführer Christoph Pieper und beschreibt damit, wie erneuerbare Energien sektorübergreifend genutzt werden: Grüne Wasserstofferzeugung, Stromspeicher – und wenige Meter weiter an der 
A31: Ein grüner Tankstellenpark mit E-Ladesäulen und einer Wasserstofftankstelle. Hier können neben Pkw insbesondere auch Lkw und landwirtschaftliche Maschinen sowohl lokalen Windstrom laden sowie grünen Wasserstoff tanken. 
Die Eröffnung des Hubs hat man jetzt mit einer Netzwerkveranstaltung gefeiert. Einig waren sich die Teilnehmer darin: Wenn die ländlichen Räume maßgeblich zur Energiewende beitragen, dann muss die Region davon auch maßgeblich profitieren. Das gilt nicht nur für die Erzeugung, sondern auch für die Nutzung von Wasserstoff. 
Die Veranstaltung lenkte unter dem Titel „Wasserstoff als Baustein flexibler regionaler Energieversorgung – Perspektiven für den Mittelstand“ einen besonderen Blick darauf. Denn: Wasserstoff bietet viele Nutzungsmöglichkeiten – für den industriellen Bedarf in thermischen Prozessen oder für die Mobilität. Gleichzeitig kann auch die Abwärme von Elektrolyseuren genutzt werden. In Spitzenzeiten der Stromproduktion kann überschüssiger Strom wie hier in Haren zur Wasserstofferzeugung genutzt werden. Elektrolyseure stabilisieren so das Netz.
Klar ist aber auch: Es braucht noch eine deutliche Skalierung. Bis dahin bleiben Unsicherheiten: Wann wird wieviel Wasserstoff zu welchen Konditionen zur Verfügung stehen? Die beiden Elektrolyseure in Haren haben eine Kapazität von je 1 MW. Sie sind ein kleiner Baustein dessen, was dezentral nötig sein wird, um nationale oder europäische Wasserstoffziele zu erreichen. Trotzdem ist Christoph Pieper optimistisch: Eine Region wie das Emsland habe beste Chancen, die Energiewende zu nutzen. Hier träfen mittelständische Energieerzeuger auf mittelständische Unternehmen – beide mit Macher-Mentalität.
In Haren übernimmt der Fernleitungsnetzbetreiber OGE den Wasserstoff in das vorhandene Gasnetz. Parallel arbeitet OGE mit den anderen Gasnetzbetreibern am Wasserstoffkernnetz. Es wird 9 700 Kilometer lang sein und durchkreuzt unsere Wirtschaftsregion an mehreren Stellen. 40 % des Wasserstoffnetzes werden neu entstehen, 60 % werden Umstellungen bestehender Gasleitungen sein. Die ersten Leitungen der „Wasserstoff-Autobahn“ sollen 2025 in Betrieb gehen, das gesamte Fernnetz soll bis 2032 stehen. Neben der bereits abgeschlossenen Bedarfsabfrage der Gasnetzbetreiber bietet das niedersächsische Wasserstoff-Netzwerk eine Wasserstoff-Bedarfsabfrage an.