Westland-Gummiwerke informierte über Herausforderungen der lndustrieproduktion und Energiemanagement
„Die ständig schwankenden, hohen Energiepreise belasten die deutschen Industrieunternehmen und bringen die Wettbewerbsfähigkeit zahlreicher Betriebe in Gefahr“, hob Kirsten Thelen, Leitung Tarif und Arbeitsrecht des Industriellen Arbeitgeberverbands (IAV) zu Beginn der „Spätschicht“ hervor. 26 Unternehmer waren der Einladung des IAV und der Industrie- und Handelskammer (IHK) gefolgt und informierten sich bei den Westland-Gummiwerken in Melle über die Herausforderungen im Energiemanagement von Unternehmen.
„Die vor uns liegenden Herausforderungen für eine wirtschaftliche Produktion am Standort Deutschland sind gewaltig: Stichwort „Transformation“. Energieeinsatz und -kosten haben dabei eine neue Bedeutung erlangt. Eine umfassende und konsequente Anwendung digitaler Werkzeuge zur Optimierung der Fertigungsprozesse ist daher unumgänglich“, erläuterte Dr. Torsten Knappe, CFO der Westland-Gummiwerke. „Durch die steigenden Kosten sind wir gefordert, energieeffizient zu produzieren“, ergänzte Betriebsleiter Robert Kusch und stellte die digitalen Methoden vor, die wie Zahnräder ineinandergreifen. Dazu gehöre auch das Shopfloor-Management, sowie das Energiemanagement das beispielsweise den Energieverbrauch der einzelnen Maschinen erfasse.
Der Schwerpunkt von Westland liegt auf der Gummierung von Walzen, die in vielen Branchen zum Einsatz kommen. Dazu zählen die Druck-, Papier- oder Verpackungsindustrie. „Neben den Walzen stellen wir auch Formteile her, die in jedem Haushalt zu finden sind“, führte Kusch aus. Ausgestattet mit Sicherheitsschuhen zeigten sich die Gäste bei der Betriebsbesichtigung durch das über hundert Jahre alte Meller Unternehmen sehr begeistert: Aus kleinen, kompakten schwarzen Gummistücken werden unter anderem Dichtungen für Heizungen produziert.
Bei einem angeregten Austausch zu den langfristig hohen Energiepreisen forderte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Energie: „Wenn Deutschland Industriestandort bleiben soll, darf der energieintensive Mittelstand nicht aus dem Blickfeld geraten. Denn technischer Fortschritt bildet sich vor allem in industriellen Prozessen und Produkten ab. Diese sind der Beginn wichtiger Wertschöpfungsketten in unserer Region.“
Mit der Kampagne „Industrie ist Zukunft“ möchten IAV und IHK die Bedeutung der Industrie und ihre Leistungen hervorheben. „Die Industrie ist einer der stärksten Wirtschaftsmotoren und unverzichtbarer Teil unserer regionalen Wirtschaft“, betonten die Veranstalter am Ende der Spätschicht.
Die „Spätschicht“ als Teil der gemeinsamen Kampagne „Industrie ist Zukunft“ bietet Einblicke in regionale Industrieunternehmen, die bis in den späten Abend hinein oder rund um die Uhr produzieren.
© Uwe Lewandowski
„Industrie ist Zukunft“ — Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung informierten sich bei den Westland-Gummiwerken über Herausforderungen im Energiemanagement.