Berufswahl und Bewerbung
Einen Ausbildungsplatz zu bekommen, ist heutzutage gar nicht so einfach. Viele Aspekte spielen dabei eine Rolle. Einige davon kann man kaum beeinflussen. Für andere ist man aber selbst verantwortlich. Dazu gehören z. B. die schriftliche Bewerbung und das Vorstellungsgespräch. Damit Sie Fehler vermeiden, haben wir ein paar nützliche Tipps für Sie zusammengetragen.
Tipps
- Tipps für die erfolgreiche Stellensuche
Drei Schritte führen Sie zum Ausbildungsplatz: Informieren. Bewerben. Entscheiden.Dabei sollten Sie folgende Hinweise beachten:1. Informieren Sie sich frühzeitig über die Vielfalt der Ausbildungsberufe.
Wichtig ist in jedem Falle, rechtzeitig mit der aktiven Suche zu beginnen. Dabei sollten Sie sich nicht auf einen Beruf beschränken, sondern auch eine Alternative parat haben. Es gibt Ausbildungsberufe, die sind besonders bekannt. Denken sie aber auch über vergleichbare Berufe nach. Dort gibt es oft ebenso gute Karrieremöglichkeiten, aber deutlich weniger Bewerber.
2. Stellen Sie Ihre Eignung fest.Die eigenen Talente und Fähigkeiten sind oft der Schlüssel zum späteren Beruf. Sie gilt es zu entdecken. Dazu sollten Sie sich über die eigenen Interessen, Stärken und Schwächen klar werden. Viele Erfahrungen und Fähigkeiten kann man zum Beispiel im Rahmen eines Ferienjobs oder eines Praktikums erwerben. Dabei erhält man nicht nur Einblicke in das Tätigkeitsfeld, sondern kann auch feststellen, ob die praktische Arbeit auch wirklich mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmt.
3. Entscheiden Sie sich so schnell wie möglich.Zögern Sie Ihre Entscheidung, eine angebotene Lehrstelle anzunehmen, nicht hinaus. Es ist ein Gebot der Fairness gegenüber Mitbewerbern, Ausbildungsangebote nicht zu horten. Benachrichtigen Sie den Betrieb, mit dem Sie einen Lehrvertrag abschließen wollen und geben Sie auch den Betrieben, bei denen Sie sich ebenfalls beworben hatten, Bescheid. Dann können andere Bewerber berücksichtigt werden.
4. Lassen Sie sich nicht entmutigen.Das regionale Ausbildungsplatzangebot ist für Bewerber so gut wie seit Jahren nicht mehr. Rechnen Sie trotzdem mit Absagen. Dies ist kein Grund, den Mut zu verlieren. Ihre Chancen sind in jedem Fall besser, wenn Sie wissen, welche Anforderungen an eine Bewerbung gestellt werden, worauf es bei einem Einstellungstest ankommt und wie man sich auf Vorstellungsgespräche vorbereitet. - Tipps für die Bewerbung
Bewerben heißt
Sich bewerben heißt auch, für die eigene Person zu werben. Und das nicht mit Selfies und Sprüchen, sondern mit guten Noten und Ehrgeiz. Unternehmen suchen zuverlässige Mitarbeiter, die sorgfältig arbeiten. Diesen Wunsch sollten Sie schon in der Bewerbung berücksichtigen. Schicken Sie nämlich unvollständige Unterlagen oder ein fehlerhaftes Bewerbungsschreiben ab, haben Sie den ersten Auftrag bereits nicht richtig erfüllt. Das macht keinen guten Eindruck und ist kaum noch auszugleichen. Denn: Wie sollen Sie künftig z. B. an hochwertigen Geräten arbeiten, wenn schon die Bewerbung oberflächlich und unmotiviert daherkommt?Bewerbungsanschreiben
Das Bewerbungsschreiben und der Lebenslauf sollten in Form und Druckstil ansprechend gestaltet sein. Schreiben Sie den Namen der Firma und wenn nötig den Namen des Personalleiters auf alle Fälle richtig. Machen Sie in dem Bewerbungsschreiben deutlich, warum Sie gerade diesen Beruf erlernen wollen.Bewerbungsfoto
Lassen Sie ein professionelles Bewerbungsfoto machen, das Ihnen auch in digitaler Form (z. B. auf einer CD) überlassen wird. Ob Sie sich besser online oder postalisch bewerben, sollten Sie von den Vorgaben des Ausbildungsbetriebs abhängig machen. Eine Online-Bewerbung hat die gleichen Bestandteile wie eine normale Bewerbung. Die meisten Personaler bevorzugen jedoch Bewerbungen mit einem einzigen Anhang. Fassen Sie daher Ihre Unterlagen möglichst in einer (PDF-)Datei zusammen. Nutzen Sie für den Versand eine seriöse E-Mail-Adresse. Tabu sind Spaß-Adressen, wie z.B. held98@xxx.de.Auf einen Blick: Bewerbungen umfassen- ein Bewerbungsschreiben mit Unterschrift
- einen tabellarischen Lebenslauf mit Lichtbild und Unterschrift
- Zeugniskopien aller Schulabschlüsse
- Praktikumszeugnisse und eventuell Nachweise über ehrenamtliche Tätigkeiten.
Jetzt starten: Ausbildungsinfos unserer IHK
- Das Bewerbungsgespräch
Die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch ist ein großer Schritt, um den gewünschten Ausbildungsplatz zu bekommen. Nun kommt es darauf an, sich noch einmal richtig viel Mühe zu geben. Sie sollten das Gespräch intensiv vorbereiten und üben. Hier unsere Tipps.Vor einem Bewerbungsgespräch aufgeregt und nervös zu sein, ist normal. Ihre Gesprächspartner im Unternehmen wissen das. Es besteht deshalb kein Grund zur Sorge – und, schlimmstenfalls, verbuchen Sie das Gespräch später als eine kostenlose Trainingseinheit für das nächste Vorstellungsgespräch. Damit Sie aber möglichst wenig Trainingsrunden absolvieren müssen, sollten Sie sich diesen Satz besonders einprägen: „Information und Vorbereitung sind alles!“Treffen Sie organisatorische Vorbereitungen für das Gespräch. Prüfen Sie den Anfahrtsweg und die Dauer und fragen Sie vorab, an welche Person im Unternehmen Sie sich am Tag des Vorstellungsgespräches wenden sollen.
- Seien Sie unbedingt pünktlich.
- Mit ordentlicher Kleidung sammeln Sie Pluspunkte.
- Man wird Sie vermutlich auch nach Ihren Fragen zum Betrieb fragen: Überlegen Sie vorher, was Sie interessiert.
- Überlegen Sie sich, was Ihren Gesprächspartner an Ihnen interessieren wird. Das können sein:
- Ihre Einstellung zu Teamfähigkeit
- Ihre Einstellung zu Leistungsbereitschaft
- Ihr Interesse, Erwartungen und Vorstellungen von der Ausbildung im Unternehmen
Hören Sie im Bewerbungsgespräch aktiv und interessiert zu. Wenn Sie Fragen zur Ausbildung haben, stellen Sie diese Ihrem Gesprächspartner. Das signalisiert Interesse. Fragen Sie, ob die Chance besteht, nach der Ausbildung in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden.Einige Betriebe treffen eine Vorauswahl durch diverse Einstellungstests. Hierfür gibt es im Buchhandel umfangreiche Literatur. Sie können sich außerdem im Internet über mögliche Testfragen informieren. - Fragen in Bewerbungsgesprächen
Üben Sie die Antworten auf diese Fragen:
- Warum haben Sie sich bei uns beworben?
- Erzählen Sie etwas über sich!
- Was wissen Sie über unser Unternehmen?
- Welche Ziele haben Sie nach der Ausbildung?
- Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
- Welche Erwartungen verbinden Sie mit Ihrer Ausbildung?
- Warum wollen Sie gerade diesen Beruf erlernen?
- Was halten Ihre Eltern von diesem Berufswunsch?
- Wie würden Sie sich selbst einschätzen?
- Können Sie sich vorstellen, später in einer anderen Stadt zu arbeiten?
- Würden Sie in Ihrer Freizeit Weiterbildungsangebote nutzen?
Abiturienten sollten sich zusätzlich auf folgende Fragen vorbereiten:- Warum haben Sie sich für eine Berufsausbildung im dualen System entschieden?
- Wollen Sie nach der Ausbildung studieren?
Wir raten dringend, diese Fragen mündlich mit Freunden oder Verwandten durchzugehen. Es ist ein großer Unterscheid, ob man weiß, was man sagen will – oder ob man es auch in gesprochene Worte verpacken kann.