Landkreis Vechta: Breites Industrie-Spektrum
Der Landkreis Vechta hat in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung erlebt. Ausschlaggebend hierfür waren das Bevölkerungswachstum, das Engagement der überwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen sowie die günstige Verkehrslage zwischen Hamburg und den Verbraucherzentren an Rhein und Ruhr, die über die A1 erreicht werden können.
Die industrielle Branchenstruktur bietet ein breit gefächertes Bild. Das Ernährngsgewerbe domiert, zweitgrößte Branche ist die Kunststoff- und Gummiverarbeitung, die vornehmlich im Raum Lohne angesiedelt ist. Es folgt der Maschinenbau in den Bereichen Landmaschinen und Maschinen zur Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten.
Dagegen ist der Dienstleistungssektor an der Bruttowertschöpfung und an der Gesamtbeschäftigung deutlich unterrepräsentiert. In der Sparte der unternehmensbezogen Dienstleistungen sind allerdings in den vergangenen Jahren viele neue Arbeitsplätze entstanden.
Industrieentwicklung 1. Halbjahr 2024
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres fiel der Industrieumsatz im Landkreis Vechta im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast fünf Prozent auf 3,4 Milliarden Euro (-177 Millionen Euro).
Das Auslandsgeschäft konnte das Minus etwas abfedern, denn das Exportvolumen stieg um 1,2 Prozent auf etwas über eine Milliarde Euro. Die Exportquote stieg auf 29,4 Prozent (Vorjahreszeitraum 27,6 Prozent).
Sowohl das Ernährungsgewerbe als auch die Kunststoffindustrie meldeten jeweils einen Umsatzrückgang von bis zu zehn Prozent. Im Fahrzeugbau betrug das Minus sogar zwischen 30 und 50 Prozent.
Die Beschäftigung in den 110 Industrieunternehmen ab 50 Mitarbeitern stieg leicht um zwei Prozent auf rund 22.820 Personen im Halbjahresdurchschnitt.
In der Bauindustrie gab es ein kräftiges Minus von über zehn Prozent auf 167 Millionen Euro. Sowohl Tief- als auch Hochbau meldeten jeweils einen Rückgang von rund zehn Prozent. 1.806 Beschäftigte waren im Baugewerbe im Halbjahresdurchschnitt tätig (-4,3 Prozent).