Landkreis Friesland: Dienstleistungssektor wächst
Die Zentren der gewerblichen Wirtschaft liegen in den Städten Jever, Varel und Schortens sowie in der Gemeinde Zetel. Maschinenbau, Ernährungs- sowie Papiergewerbe sind im Landkreis vertreten. Die bedeutendste Industriebranche ist der Flugzeugbau, der im Wesentlichen den industriellen Umsatz des Landkreises bestimmt. Als Folge dieser strukturellen Abhängigkeit weist der Landkreis starke Umsatzschwankungen auf.
Entsprechend ist der Landkreis bemüht, Unternehmen aus anderen Wirtschaftszweigen anzusiedeln. Auf dem ehemaligen Gelände der Olympiawerke haben sich hier bereits Dienstleistungsunternehmen niedergelassen. Mit dem JadeWeserPark, ein interkommunaler Industrie- und Gewerbepark in unmittelbarer Nähe des JadeWeserPorts, soll hafen- und logistikaffine Unternehmen angesiedelt werden.
Besonderes wirtschaftliches Gewicht hat auch der Tourismus. Schwerpunkte sind die Insel Wangerooge, das Nordseebad Horumersiel-Schillig sowie die Küstenbadeorte Hooksiel, Minsen und Dangast.
Industrieentwicklung 1. Halbjahr 2024
Das Umsatzvolumen der Industrieunternehmen im Landkreis Friesland blieb im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum unverändert bei 614 Millionen Euro.
Das Auslandsgeschäft legte leicht zu auf 126 Millionen Euro (+1,4 Prozent). Die Exportquote betrug 20,6 Prozent (Vorjahreszeitraum 20,3 Prozent).
Dass der Industrieumsatz nicht ins Minus gefallen ist, ist dem Flugzeugbau zu verdanken, dessen Erlöse zwischen zehn und 30 Prozent zunahmen. Die Papierindustrie meldete einen Rückgang in der gleichen Spanne. Im Maschinebau/ Elektroindustrie betrug das Minus sogar zwischen 30 und 50 Prozent.
Die Beschäftigung blieb gegenüber dem Vorjahreszeitrau nahezu konstant (+0,4 Prozent). 3.647 Personen waren in den 15 Industrieunternehmen ab 50 Beschäftigte im Halbjahresdurchschnitt tätig.
In der Bauindustrie fiel der Umsatz um 20,5 Prozent auf 38 Millionen Euro. Im Hochbau gab es mit 44 Prozent ein kräftiges Minus. Der Tiefbau verzeichnete ein Umsatzrückgang von 7,5 Prozent. Die Beschäftigung nahm deutlich um 14 Prozent ab. Im Halbjahresdurchschnitt waren 534 Personen beschäftigt.