Potenziale nutzen

Kreatives Flächenmanagement in Dorsten

Jörg Baumeister eröffnete 2007 sein Unternehmen für Inneneinrichtungen in Dorsten, mit damals sieben Mitarbeitern. Heute sind es 36. „Wir haben uns etwas entwickelt“, kommentiert der Geschäftsführer zurückhaltend. (von Tobias Hertel)
Tatsächlich ist der Platzbedarf sprunghaft gestiegen – und er steigt durch eine neue Lackiererei noch weiter. Dass sie ebenfalls am Standort Dorsten aufgebaut werden kann, liegt auch am Flächenmanagement einer kreativen Wirtschaftsförderung und einer kooperativen Stadtverwaltung, wie Baumeister betont.
Umgeben ist das Unternehmen, das Inneneinrichtungen für Geschäfte und private Kunden plant und baut, von einem ehemaligen Zechengelände. Dort erwarb es 2011 ein Grundstück für einen ersten Anbau. Die Nachfrage legte zu, der Platz wurde rasch knapp. Gegenüber lag ein städtisches Grundstück brach, das Baumeister erwerben konnte. 2018 baute er dort eine neue Produktionsstätte sowie Büros.
Was kann getan werden, um Brachflächen für Gewerbe und Industrie zu aktivieren? – IHK-Planungsexpertin Dr. Jana Burchard erläutert es im Wirtschaftsspiegel-Interview.

Das Problem bei der Erweiterung: Irgendwo musste auch eine Feuerwehrzufahrt sein. © Nowaczyk/IHK
Nun soll die Lackiererei hinzukommen. Zwar war das Betriebsgrundstück noch bebaubar – „die Fläche aber zu schmal für die geplante automatisierte Produktionsstraße“, erklärt er. Notwendige Abstandsflächen und eine vorgeschriebene Feuerwehrzufahrt verhinderten zunächst eine Erweiterung.
Die Lösung ermöglichte die Wirtschaftsförderung in Dorsten (Windor) mit Hilfe eines unmittelbar angrenzenden Grundstücks. Die Abstandsflächen und die Feuerwehrzufahrt wurden auf dieses Gelände, das im Eigentum der Wirtschaftsförderung bleibt, verlegt. Rechtlich abgesichert wurde das durch eine Grunddienstbarkeit.
Nun sind alle Genehmigungen da, der Bau hat begonnen und noch im Herbst wird die neue Halle mit einer Grundfläche von 1200 Quadratmetern in Betrieb gehen. „Wir stellen bereits die ersten Mitarbeiter für unser neues Geschäftsfeld ein“, erläutert Baumeister. Er ist froh darüber, sein Unternehmen komplett in Dorsten weiter entwickeln zu können. Ohne die Zusammenarbeit und den regelmäßigen Austausch mit der Stadt hätte er sich für die Lackiererei einen neuen Standort suchen müssen.