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Nr. 5456098
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Betriebliches Mobilitätsmanagement
Nachhaltige Mobilität
Die Lage in Münsters Berufsverkehr ist angespannt. Drei ansässige Unternehmen steuern gegen: Ihr betriebliches Mobilitätsmanagement entlastet Verkehr, Umwelt und Mitarbeiter. (Von Dominik Dopheide)
Der dritte Ansatzpunkt im Mobilitätsmanagement von nts folgt dem Motto „weniger ist mehr“. Statt viele persönliche Firmenwagen unterhält nts einen Dienstwagenpool, darunter Fahrzeuge mit E-Antrieb. Somit, erklärt Suhre, werden die Autos effektiver genutzt und Verkehr, Klima und Umwelt entlastet.
Rund 55 Prozent der 450 GWS-Mitarbeiter am Standort Münster sind Pendler. Eine Erklärung: Junge Familien zieht es ins Umland
. Ein Drittel jener, die in der Stadt wohnen, kommt mit dem Rad. Mehr als 100 Leasing-Dienstbikes füllen das eigens eingerichtete Fahrradparkhaus. ÖPNV-Tickets sind im Angebot, haben sich aber, trotz guter Anbindung, als Ladenhüter erwiesen. Doch will Geschäftsführer Thomas Latajka ohnehin, dass, wenn immer möglich, ein anderer Weg zu Projekten und Kunden führen soll: die Datenautobahn. „Wir richten aktuell unser ganzes Geschäft, wenn möglich, auf das Remote-Arbeiten aus“, erklärt er. Virtuelle Zusammenarbeit: In den Lockdowns der Pandemie hatten die Digitalisierungsprofis ihre Kunden und deren ITSysteme auch vom Home-Office aus auf dem Schirm. Das hat nicht nur die Mitarbeiter entlastet, die zuvor viel Zeit im Auto verbracht hatten, sondern auch Straßen, Umwelt und Betriebskonto. Rund 350 000 dienstliche km und ca. 65 000 kg CO2 hat GWS laut Latajka allein in 2021 eingespart.
Ganz ausrangiert ist das Auto bei GWS aber nicht. Es gibt Termine, die vor Ort wahrgenommen werden müssen, und es gibt noch einige im Team, die Wert auf einen persönlichen Dienstwagen legen. Autos mit E-Antrieb sowie Ladesäulen stehen auf dem Hof, und zurzeit wird die Dienstwagenregelung an die Mobilitätsbedürfnisse der Mitarbeiter angepasst. Verantwortlich für die Umsetzung des neuen Mobilitätskonzepts sind der Teamleiter des Fuhrpark- und Facilitymanagements, Michael Brinkmann, und dessen Kollege, Christian Becker. Beide haben bei der IHK Nord Westfalen den Zertifikatslehrgang „Betrieblicher Mobilitätsmanager IHK“ absolviert. „Das hat meine Sicht erweitert, die Vor- und Nachteile verschiedener Fortbewegungsmittel wurden aufgedeckt, mögliche Kombinationen gezeigt“, erzählt Brinkmann, der sich darauf freut, das erworbene Wissen im Betrieb zu teilen. So viel stehe fest: Mobilität bei GWS werde nachhaltiger und umweltbewusster.
Das Car-Sharing-Modell eines externen Anbieters etwa hat sich nicht durchgesetzt. „Das war zu teuer, die Mitarbeitenden bilden lieber in Eigenregie Fahrgemeinschaften“, erklärt Ann-Katrin Weidling, die gemeinsam mit ihrem Vater die Geschäfte führt. Und Bus und Bahn? Sie fahren offensichtlich am Bedarf der Belegschaft vorbei. Von 200 Mitarbeitenden am WEICON-Standort in Münster sind weniger als zehn auf dem Arbeitsweg mit dem ÖPNV unterwegs. „Das Angebot müsste zeitlich und preislich attraktiver werden, um Pkw von der Straße zu holen“, begründet die Unternehmerin. Das Verkehrsmittel Rad ist dagegen auch bei WEICON ein Renner. Mehr als 100 Firmen-Bikes sind in Betrieb. Das Unternehmen hat ein eigenes Leasingmodell, dass auch Partnerinnen und Partner nutzen können. „Uns geht es um den Mehrwert für die Mitarbeitenden“, sagt Ralph Weidling, der aber bei allen Maßnahmen zur betrieblichen Mobilität noch mehr im Blick hat als nur das Betriebsklima: „WEICON als Unternehmen und Teil der Gesellschaft möchte mit einem möglichst kleinen CO2 -Fußabdruck dazu beitragen, die Erderwärmung dauerhaft zu begrenzen“, so der Unternehmer.