Unternehmen decken das „Azubitischlein“

Münsterland / Emscher-Lippe-Region. – Das Ausbildungsjahr 2024 hat bereits begonnen, viele weitere junge Leute beginnen darüber hinaus am 1. September und in den kommenden Wochen ihr Berufsleben. Um ihnen den Start zu verschönern und zu zeigen, wie hoch der Stellenwert von Auszubildenden ist, haben die IHK Nord Westfalen und weitere IHKs eine Social Media-Challenge ausgerufen. „Azubitischlein, deck dich“ lautet die Überschrift der Mitmachaktion für Betriebe, die Teil der bundesweiten Kampagne „Jetzt #könnenlernen“ ist.

Unternehmer dekorieren dabei den noch leeren Arbeitsplatz ihres Firmennachwuchses, zum Beispiel mit Süßigkeiten, personalisierten Tassen, einem Willkommensschild und vielem mehr. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Um bei der Challenge dabei zu sein, müssen sie nur noch den geschmückten Tisch fotografieren und das Bild auf den eigenen Kanälen in den Sozialen Medien mit dem Hashtag #azubiready und dem Challenge-Sticker posten. Wer seinen Beitrag außerdem an die IHK, socialmedia@ihk-nw.de, mailt, findet ihn vielleicht bald in einer Galerie der schönsten Schnappschüsse wieder.

Auch aus unternehmerischer Sicht spricht viel dafür, die Vorfreude auf die neuen Teammitglieder deutlich zu zeigen. Im vergangenen Jahr konnten 43,5 Prozent der Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region nicht alle ausgeschriebenen Ausbildungsplätze besetzen. Nach den Zahlen der IHK Nord Westfalen werden in Nord-Westfalen jedes Jahr mehr als ein Viertel aller Ausbildungsverträge aufgelöst. Die Zahlen zeigen: Die Fachkräfte von morgen sind einerseits knapp und deshalb begehrt. Andererseits sind sie bereit, den Ausbildungsbetrieb vorzeitig zu verlassen, wenn sie sich dort nicht wohlfühlen. Wer also einen neuen Azubi gewonnen hat, sollte ihn rasch für den Betrieb begeistern, ihm Wertschätzung entgegenbringen – und so im Unternehmen halten. 

Das sogenannte „Onboarding“ beginnt bereits unmittelbar nach der Vertragsunterzeichnung. „Kontakt halten“, empfiehlt Carsten Taudt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Bildung und Fachkräftesicherung. Eine Einladung zum Betriebsfest oder zur Betriebsbesichtigung hilft, eine Bindung schon vor dem eigentlichen Ausbildungsstart aufzubauen. Dieser kann auch noch in den Monaten nach dem offiziellen Auftakt am 1. August liegen.

Am ersten Arbeitstag tragen eine Kennenlernrunde beim gemeinsamen Frühstück, Azubi-Paten oder Maßnahmen zum Teambuilding dazu bei, die Nervosität zu nehmen. „Auch Auszubildende möchten sich als wichtigen Bestandteil des Unternehmens verstehen“, erklärt Taudt. Deshalb sollten sie Verantwortung übernehmen dürfen. Dafür eignet sich zum Beispiel  eine eigener Kanal in Sozialen Medien. „Das steigert die Reichweite und kann zu mehr Bewerbungen in den nächsten Jahren führen“, sieht der Bildungsexperte positive Effekte gleichermaßen fürs Unternehmen wie für den Auszubildenden.

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