1. Dezember 2023
Regierungspräsident Gast der IHK-Vollversammlung
Bothe: „Mehr als nur Durchleitungsregion“
Münsterland/Emscher-Lippe-Region. – Der Regierungsbezirk Münster will „mehr als nur eine Durchleitungsregion für Wasserstoff“ sein. Das bekräftigten der Regierungspräsident, Andreas Bothe, und der Präsident der IHK Nord Westfalen, Dr. Benedikt Hüffer, gestern (30. November) während der Sitzung der IHK-Vollversammlung in Münster. Bezirksregierung und Industrie- und Handelskammer setzen sich gemeinsam dafür ein, „dass die Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region möglichst schnell von der Nähe zum geplanten Wasserstoffkernnetz profitieren“, so Bothe.
Engagement für die Region: Regierungspräsident Andreas Bothe und IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer.
© IHK Nord Westfalen
Auch wenn nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts und seinen Auswirkungen auf den Bundeshaushalt und die Länderhaushalte unklar sei, welche Projekte in der Region möglicherweise betroffen seien, ist für den Regierungspräsidenten klar: „Nach dem Plan für das Wasserstoffkernnetz benötigt die Region ein fein verästeltes Verteilnetz.“ Es müsse nun sehr schnell Planungssicherheit hergestellt werden, um den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft nicht auszubremsen. „Der Anschluss an das Wasserstoffnetz ist heute vielleicht so wichtig wie früher der Anschluss an eine Autobahn“, betonte Bothe.
„Unter den aktuell herausfordernden wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen freue ich mich umso mehr über die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Bezirksregierung Münster und der IHK Nord Westfalen“, betonte Bothe in seinem Impulsvortrag vor den Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich in der Vollversammlung für die Gesamtinteressen der regionalen Wirtschaft engagieren. „Insbesondere bei der Gestaltung der Energiewende arbeiten wir Hand in Hand und treiben die Umsetzung vieler Wasserstoff-Projekte in unserer Region weiter voran. Gemeinsam werden wir daher die in den beiden Wasserstoff-Gipfeln zum Ausdruck gebrachte Beratungs- und Moderationsrolle fortsetzen und so auch weiterhin die Energiewende und den Hochlauf des Wasserstoffmarktes unterstützen“, betonte der Regierungspräsident, der angesichts der zahlreichen Herausforderungen mahnte, „dass wir uns nicht in eine kollektive Depression reinreden“.
Bothe erläuterte die Rolle der Bezirksregierung bei der Gestaltung die Energiewende: „Wir sind Bündelungsbehörde zur Umsetzung landespolitischer Zielsetzungen, aber verstehen uns zudem als Impulsgeber und Moderator von strukturpolitischen Prozessen.“ Für diese Aufgabe, die er als „Teil der DNA der Bezirksregierung“ bezeichnete, kündigte er eine personelle Verstärkung an. Die Bezirksregierung nehme „alle Dimensionen der Energiewende in den Blick“. Er betrachte es dabei auch als seine Aufgabe, „Erwartungen und Wünsche aus der Region nach Düsseldorf zu transportieren.“ Die Region könne anknüpfen an den Ausbau der Windenergie, „bei dem wir sehr erfolgreich sind“.
Der Regierungspräsident gab einen Überblick über die vielfältigen Aufgaben der Bezirksregierung, „von denen viele unmittelbar mit Unternehmen zu tun haben“. Etwa die Regionalplanung. Er zeigte sich dabei zuversichtlich, dass der neue Regionalplan für das Münsterland, den Regionalrat und Bezirksregierung derzeit aufstellen, auch den Flächenbedarf der Wirtschaft ausreichend berücksichtige. 6.500 Hektar für Gewerbe und Industrie seien derzeit eingeplant.