13. Dezember 2023
Viele offenen Ausbildungsplätze im IHK-Bezirk Nord Westfalen könnten insbesondere auch von jungen Geflüchteten aus der Ukraine besetzt werden, betont Taudt. Im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region besuchten aktuell rund 5.500 ukrainische Kinder und Jugendliche eine Schule. Davon seien 1.200 in einem Alter, in dem sie sich mit Berufsorientierung im Unterricht beschäftigen.
So berichtete Taras Nechyporenko über seinen Weg in die Ausbildung. Der junge Ukrainer ist angehender Fachinformatiker Anwendungsentwicklung bei der BLS Integration GmbH & Co. KG in Münster. Seine Leistungen sind so gut, dass er die Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen kann. „Ich habe mich für eine betriebliche Ausbildung auch deswegen entschieden, um hier in Deutschland finanziell unabhängiger zu werden“, erläuterte Nechyporenko.
Integrationschance Ausbildung
Münsterland/Emscher-Lippe-Region. – Die betriebliche Ausbildung ist eine Integrationschance für geflüchtete Jugendliche. Mit dieser Botschaft hat die IHK Nord Westfalen ukrainische Eltern in Münster über Ausbildungsberufe, Berufswahl, Ausbildungsmarkt und Aufstiegschancen informiert. Es war der Auftakt einer Veranstaltungsreihe zur Berufsorientierung, die im Januar mit drei weiteren Angeboten auch für geflüchtete Eltern aus anderen Ländern fortgesetzt wird.
„Um den Fachkräftemangel zu mildern, muss es uns gelingen, mehr Geflüchtete in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, unterstreicht Carsten Taudt, IHK-Geschäftsbereichsleiter Bildung und Fachkräftesicherung. Ausbildung leiste dazu einen nachhaltig wirkenden Beitrag.
Informierten ukrainische Eltern über betriebliche Ausbildung (v. l.): Anke Leufgen von der IHK, Anna Heckt, ehrenamtliche Sprachmittlerin aus Münster, Auszubildender Taras Nechyporenko und IHK-Integrationslotsin Kira Dikthyaruk.
© Witte/IHK Nord Westfalen
Von einem wachsenden Interesse ukrainischer Eltern an Informationen über betriebliche Ausbildung berichtet IHK-Integrationslotsin Kira Dikthyaruk: „Viele können sich eine Ausbildung für ihre Kinder vorstellen, wissen aber nicht, was zu tun ist.“ Die Angebote im Internet helfen ihnen aufgrund von Sprachschwierigkeiten oft nicht ausreichend weiter, so Dikthyaruk, die selbst aus der Ukraine stammt. Aus diesem Grund lade die IHK geflüchtete Eltern zu Informationsveranstaltungen ein.
Beim Auftakt in Münster beantwortete die Integrationslotsin in ihrer Landessprache Fragen zu Berufen, zur Ausbildungsplatzsuche, zur Verzahnung von betrieblichem und schulischem Lernen im Berufskollegs oder zum Prüfungswesen. Unterstützt wurde Kira Dikthyaruk dabei von Menschen mit Fluchthintergrund, die bereits erste Schritte in eine Ausbildung bewältigt haben. „Indem wir Information aus erster Hand geben, schaffen wir Vertrauen in die Möglichkeiten der betrieblichen Ausbildung“, beschreibt die IHK-Integrationslotsin das Ziel.
Taras Nechyporenko berichtete über seinen Weg in die Ausbildung. Der junge Ukrainer ist angehender Fachinformatiker Anwendungsentwicklung bei der BLS Integration GmbH & Co. KG in Münster.
© Witte/IHK Nord Westfalen
Die nächste IHK-Veranstaltung in der Reihe richtet sich an geflüchtete Eltern aus allen Ländern. Sie findet am 11. Januar von 17 bis 19 Uhr in der IHK in Gelsenkirchen (Rathausplatz 7) statt und wird in englischer Sprache durchgeführt.
Die weiteren Veranstaltungen im Januar
- 16. Januar, 17 bis 19 Uhr, in der IHK in Münster (Sentmaringer Weg 61), Schwerpunkt Ukraine
- 25. Januar 2024, 17 bis 19 Uhr, IHK in Münster (Sentmaringer Weg 61) für geflüchtete Eltern aus allen Ländern in englischer Sprache
Mehr Informationen und Anmeldung bei Kira Dikthyaruk, Telefon 0251 707-371, kira.dikthyaruk@ihk-nw.de oder im Internet unter www.ihk.de/nw/events