08. Dezember 2022
„Existenzbedrohende Ausmaße“
Energiekrise bereitet IHK-Regionalausschuss große Sorgen
Kreis Steinfurt/Hopsten. – „Die hohen Gas- und Strompreise haben für viele Betriebe existenzbedrohende Ausmaße erreicht“, warnte Unternehmer Matthias Martin im IHK-Regionalausschusses für den Kreis Steinfurt vor den Auswirkungen der Energiekrise für die regionale Wirtschaft. „Jetzt müssen die von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zur Dämpfung der stark gestiegenen Energiepreise schnell bei den Unternehmen ankommen“, so sein Appell an Politik und Verwaltung.“
Konkret wurden die Folgen der Energiekrise, als die Ausschussmitglieder in der Sitzung im Jagdhaus Feldmann (Hopsten) über die Situation in ihren Unternehmen berichteten. „Die Betroffenheit ist in allen Branchen groß. Die gestiegenen Energie- und Materialkosten, dazu nicht mehr reibungslos funktionierenden Lieferketten machen uns mehr als zu schaffen“, resümierte der stellvertretende Ausschussvorsitzende Martin. In der Folge habe sich das Wirtschaftsklima im Kreis Steinfurt stark eingetrübt.
Dass die Versorgungslage unsicher bleibt, unterstrich Dr. Eckhard Göske, Abteilungsleiter Industrie, Energie und Umwelt der IHK Nord Westfalen und fachpolitischer Sprecher Industrie, Forschung, Innovation und Informationstechnologie der IHK NRW. „Es kann durchaus sein, dass es im Winter doch noch zu einer Gasmangellage kommt und die Notfallstufe nach dem Notfallplan Gas ausgerufen wird“, so Göske. Die wirtschaftlichen Folgen seien kaum abzuschätzen. Er betonte, dass energieintensive Unternehmen angesichts der schon länger hohen Energiekosten bereits alles daransetzten, ihren Gas- und Stromverbrauch zu senken.
Göske berichtete, dass sich die IHK-Organisation für eine Gas- und Strompreisbremse eingesetzt und für längere Laufzeiten aller verfügbaren Kohle- und Atomkraftwerke ausgesprochen habe. Auch die Arbeit des DIHK-Präsidenten in der Expertenkommission für Gas und Wärme sei für die regionale Wirtschaft sehr wichtig gewesen.
Carsten Taudt, IHK-Geschäftsbereichsleiter Bildung, Fachkräftesicherung und Recht, rief die Ausschussmitglieder dazu auf, sich an der Onlinebefragung der IHK Nord Westfalen zum nachhaltigen Wirtschaften zu beteiligen. Dazu besteht bis zum 20. Dezember die Möglichkeit. Die Hinweise, Anregungen und Bewertungen werden abwägend berücksichtigt in dem Zukunftspapier „Nachhaltige Wirtschaft Nord-Westfalen“, das im kommenden Jahr von der IHK-Vollversammlung verabschiedet werden soll. Das Papier behandelt grundlegende, alle Unternehmen betreffende Fragen einer nachhaltigen Wirtschaft.
Der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt mit rund 50 ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bildet die Stimme der gewerblichen Wirtschaft im Kreis Steinfurt. Das Gremium befasst sich mit Themen und Projekten im Kreis, die Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Zudem berät der Regionalausschuss die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK.