Auslandsentsendung
Niederlande: Arbeitseinsätze von Mitarbeitern
Deutsche Unternehmen, die vorübergehend grenzüberschreitende Dienstleistungen oder Arbeitseinsätze in den Niederlanden ausüben, müssen ihre Mitarbeitereinsätze bei den niederländischen Behörden anmelden und niederländisches Arbeitsrecht einhalten.
Online-Anmeldung
Die Anmeldung der Entsende-Mitarbeiter erfolgt über die Online-Plattform des niederländischen Ministeriums für Soziales und Arbeit (in englischer Sprache). Neben personenbezogenen Daten der eingesetzten Mitarbeiter sind Angaben zur Sozialversicherung sowie die Kopie eines gültigen Ausweises erforderlich.
Das Ministerium für Soziales und Arbeit informiert ausführlich und beantwortet häufig gestellte Fragen zur Mitarbeiterentsendung in deutscher Sprache. Hier werden auch Ausnahmen von der Meldepflicht gelegentlicher Tätigkeiten definiert. Dazu zählen beispielsweise Erstmontagen von weniger als 8 Tagen als Bestandteil von Lieferverträgen oder dringende Wartungsarbeiten und Reparaturen.
Einhaltung des niederländischen Arbeitsrechts
Bei den Arbeitseinsätzen müssen niederländische Mindeststandards an Arbeitsbedingungen eingehalten werden. Dazu zählen: Einhaltung des Mindestlohns, Höchstarbeits- und Mindestruhezeiten, Gesundheits-, Sicherheits- und Hygienevorschriften am Arbeitsplatz. Eine Checkliste zur Entsendung von Mitarbeitern in die Niederlande befindet sich auf der offiziellen Webseite der niederländischen Regierung (auf Englisch).
Die Deutsch-Niederländische Handelskammer (AHK) unterstützt und berät Unternehmen bei Fragen zur Mitarbeiterentsendung sowie zum Arbeitsrecht in den Niederlanden.
Benennung einer Kontaktperson
Nicht in den Niederlanden ansässige Unternehmen sind verpflichtet, für die Zeit der Tätigkeit in den Niederlanden einen Ansprechpartner zu benennen. Dieser Ansprechpartner ist Kontaktstelle zwischen der niederländischen Aufsichtsbehörde und dem deutschen Arbeitgeber. Die Kontaktperson muss in den Niederlanden vor Ort sein, um Fragen der Aufsichtsbehörde im Zusammenhang mit der Entsendung beantworten und angeforderte Informationen und Unterlagen zur Verfügung zu stellen und weiterleiten zu können. Ein entsandter Arbeitnehmer kann als Kontaktperson fungieren, wenn er während des gesamten Einsatzes in den Niederlanden für die Aufsichtsbehörde für Soziales und Arbeit (SZW) erreichbar ist. Als Kontaktperson kommen nur natürliche Personen in Frage.
Mitzuführende Unterlagen
Folgende Dokumente und Unterlagen sind am Arbeitsplatz vorzuhalten und müssen auch nach Beendigung der Tätigkeiten fünf Jahre verfügbar sein:
- Arbeitsvertrag der entsandten Arbeitskraft sowie Gehaltsabrechnungen,
- Arbeitszeitnachweise
- Nachweise zu:
- Sozialversicherungsbeiträgen
- Identität des entsendenden Unternehmens
- Identität des in den Niederlanden ansässigen Auftraggebers
- Identität der entsandten Arbeitskraft
- Identität der Person, die für die Auszahlung des Lohns zuständig ist
- Nachweis, aus dem sich ergibt, dass der Lohn gezahlt worden ist
- A1-Bescheinigung als Sozialversicherungsnachweis (ausgestellt durch die zuständige Krankenkasse)
Kontrollen & Sanktionen
Niederländische Kunden bzw. Auftraggeber sind verpflichtet, zu kontrollieren, ob alle ausländischen Arbeitnehmer korrekt angemeldet sind. Ist die Meldung fehlerhaft, muss der Kunde / Auftraggeber dies im Meldesystem angeben. Bei Nichteinhaltung der Meldevorschriften oder der Mindestarbeitsbedingungen können Geldstrafen verhängt werden.
Quelle: IHK Rhein-Neckar