Rund um den Ausbildungsvertrag
Schlüsselqualifikationen
Ausbildung besteht nicht nur aus dem Erwerb von Fertigkeiten und Kenntnissen, Berufserfahrung. Ausgebildete Fachkräfte sind immer größeren geistigen Belastungen ausgesetzt und müssen aufgrund technischer und organisatorischer Veränderungen komplexe Zusammenhänge verstehen und damit umgehen können.
Die Unternehmen erwarten berufsübergreifende Fähigkeiten wie selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren. Die Grundlagen zur Erfüllung dieser Erwartungen müssen bereits in der Ausbildung systematisch entwickelt werden.
Über die »berufliche Handlungskompetenz« hinaus wird eine »allgemeine Handlungskompetenz« erworben. Sie gliedert sich in Fach-, Methoden-, Sozial- und Persönlichkeitskompetenz. Diese einzelnen Kompetenzbereiche weisen unterschiedliche Schlüsselqualifikationen auf. An erster Stelle dieser Kompetenzbereiche steht die Persönlichkeitskompetenz, denn diese ist Voraussetzung zur Entwicklung der Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz.
Unter Persönlichkeitskompetenz versteht man zum Beispiel:
- eigene Normen und Werte
- Kritikfähigkeit
- Kreativität
- Aufgeschlossenheit
- Lernbereitschaft
- Belastbarkeit
- Motivation
- Verantwortlichkeit
- Initiative
Zur Fachkompetenz zählen zum Beispiel:
- fachliche Fertigkeiten
- fachliche Kenntnisse
- fachliches Engagement
Zur Methodenkompetenz zählen zum Beispiel:
- Planungsfähigkeit
- Transferfähigkeit
- Problemlösendes Denken
- Entscheidungsfähigkeit
- Informationsbeschaffungsfähigkeit
Zur Sozialkompetenz zählen zum Beispiel:
- Teamfähigkeit
- soziale Verantwortung
- Hilfsbereitschaft
- Fairness und Kooperationsbereitschaft
- Umweltbewusstsein
- Selbständigkeit
- Kommunikationsfähigkeit
- Delegationsfähigkeit
Einzelne Schlüsselqualifikationen sind nicht immer eindeutig einem Kompetenzbereich zuzuordnen. Damit sich die Auszubildenden während ihrer Ausbildungszeit die benötigten Schlüsselqualifikationen aneignen können, ist es erforderlich, dass die für die Berufsausbildung zuständigen Personen entsprechende methodische Modelle kennen.
Über den Wert der Handlungskompetenz eines Auszubildenden entscheiden nicht nur die angewandten didaktischen Modelle, sondern auch seine Lernbereitschaft und sein Lernwille.