IHK-Umfrage
Coronavirus erfasst heimische Wirtschaft
2. April 2020 – Die Corona-Krise hat auch die Unternehmen im Landkreis Limburg-Weilburg voll erfasst, vor allem aufgrund der verordneten Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie. Das zeigt eine bundesweite IHK-Umfrage, an der sich 430 Unternehmen der heimischen Region beteiligt haben.
Bereits bei einer ersten Umfrage Anfang März rechneten viele heimische Unternehmen mit deutlichen Auswirkungen der Corona-Krise. Bei der nun Ende März durchgeführten zweiten Umfrage gaben 92 Prozent der antwortenden Betriebe an, dass das Coronavirus negative Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit habe. Drei Viertel der Unternehmen rechnen für das Jahr 2020 mit einem Umsatzrückgang von mehr als 10 Prozent. Mehr als die Hälfte der antwortenden Unternehmen rechnet sogar mit einem Umsatzrückgang von mehr als 25, fast ein Drittel rechnet mit einem Umsatzrückgang von über 50 Prozent.
Über alle Branchen gesehen, registrieren 60 Prozent aller Unternehmen weniger Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen, 43 Prozent sehen sich mit Stornierung von Aufträgen konfrontiert, 36 Prozent haben mit „Liquiditätsengpässen zu kämpfen, 19 Prozent melden Ausfälle wegen fehlender Mitarbeiter.
Aufgrund der Pandemie wollen viele Unternehmen ihre Beschäftigungspläne anpassen. Etwa ein Drittel der Unternehmen sehen sich gezwungen Personal abzubauen, der Rest will den Personalbestand halten. Einige Unternehmen wollen Personal aufbauen, regional und bundesweit vor allem Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft.
Entwicklung in den Branchen
Gefragt, ob die Corona Krise zu einem kompletten oder in großen Teilen Stillstand der Tätigkeit führt, melden sich das Gastgewerbe und die Reisewirtschaft als besonders ausgebremste Branchen. Im Gastgewerbe sehen sich 88 Prozent der Unternehmen von einem Stillstand der geschäftlichen Tätigkeit betroffen, in der Reisewirtschaft sind es 83 Prozent.
Sehr stark betroffen von der Corona Krise ist auch der Einzelhandel. Hier sprechen 61 Prozent von einem Stillstand wegen Schließung des Geschäfts. Auch über die Hälfte (53 Prozent) der personenbezogenen Dienstleister sehen sich blockiert. Es folgen die Branchen Verkehr und Lagerei (43 Prozent), Großhandel (38 Prozent), Gesundheitswirtschaft (38 Prozent), Industrie (32 Prozent) und Unternehmensbezogene Dienstleister (24 Prozent). Das Baugewerbe ist am wenigsten von einem größeren „Stillstand“ betroffen (8 Prozent).
Unterstützungsmaßnahmen
Hinsichtlich der Relevanz von Unterstützungsmaßnahmen wird vor allem auf Soforthilfen in Form von Zuschüssen verwiesen (von 74 Prozent der Unternehmen genannt). Als zweites wird das Kurzarbeitergeld genannt (von 62 Prozent der Unternehmen). Steuerstundungen bzw. die Herabsetzung von Vorauszahlungen sind für 60 Prozent der Unternehmen relevant angesichts der Krise. 29 Prozent der Unternehmen sehen in Darlehen von Förderbanken eine Hilfe zur Krisenbewältigung.
Die IHK Limburg informiert ständig aktuell auf ihrer Sonderseite www.ihk-limburg.de/corona und berät Unternehmen zur Corona-Soforthilfe sowie zu Rechts-, Finanzierungs- und Exportfragen.