Konjunkturumfrage Herbst
„Dieser Klimaindex zeigt keine konjunkturelle Eintrübung mehr, sondern offenbart die strukturellen Schwächen in der Standortpolitik Deutschland“, kommentiert IHK-Präsident Dr. Felix Heusler die aktuellen Zahlen. Zur wachsenden geopolitischen Krise setzten nach wie vor zu hohe Energiepreise und andauernde wirtschaftspolitische Unsicherheiten die Unternehmen unter Druck, so der Präsident weiter. Mit 56 Prozent zählen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen inzwischen für mehr als die Hälfte der Unternehmen zu den größten Risiken für das Geschäft, nach der Sorge um eine nachlassende Inlandsnachfrage (63 Prozent), dem Fachkräftemangel (61) und hohen Energie- und Rohstoffpreisen (60 Prozent).
"Wirtschaft benötigt Wachstumsimpulse"
Der Aufwärtstrend der Wirtschaft im Bezirk der IHK Lahn-Dill ist vorerst gestoppt. In der jüngsten Konjunkturumfrage beurteilen viele Firmen ihre Lage so schlecht wie seit Ausbruch der Corona-Pandemie nicht mehr. Der Geschäftsklimaindex verlässt nach kurzem Ausflug im Sommer wieder den Bereich über der Wachstumsschwelle von 100 Punkten und sinkt von 105 auf 82 Indexpunkte. Der Blick auf die kommenden Monate fällt über alle Branchen hinweg ebenfalls pessimistisch aus. Nur noch acht Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit einem günstigeren Geschäftsverlauf, 42 Prozent sehen einem ungünstigen Verlauf entgegen.
Dr. Felix Heusler, Präsident der IHK Lahn-Dill
© Anne Großmann Fotografie
Die aktuelle Situation beeinflusst auch die Investitionsbereitschaft in den Unternehmen. 37 Prozent der Befragten wollen ihre Investitionsvorhaben nach unten anpassen, in der Vorumfrage waren es nur 24 Prozent. Mehr investieren wollen 26 Prozent. Alarmierend dabei sei das „branchenübergreifende Lagebild“, so Dr. Felix Heusler.
Der IHK-Präsident fordert die Politik auf, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen, Bürokratie abzubauen, die Stromsteuer und Netzentgelte abzusenken und damit die Weichen für die Zukunft und einen wettbewerbsfähigen Standort zu stellen: „Für eine konjunkturelle Belebung benötigt die Wirtschaft jetzt Wachstumsimpulse und eine verlässliche Planungsbasis, sonst steuern wir direkt in die Rezession.“
Die IHK Lahn-Dill befragt drei Mal im Jahr etwa 800 Unternehmen im gesamten Bezirk zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage und ihren Erwartungen. Die Umfrageergebnisse werden auch von der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs für den Konjunkturbericht Hessen und von der DIHK für ihre Konjunkturberichte genutzt. Darüber hinaus dienen die Ergebnisse dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und sind eine wichtige Grundlage für sein Jahresgutachten.
„Konjunktur in Kürze“
Geschäftsklima: Der Klimaindex der heimischen Wirtschaft gibt deutlich nach. Der Index fällt von 105 Punkten im Frühsommer auf 82 Punkte im Ergebnis der Herbstumfrage.
Geschäftslage: Die Beurteilung der aktuellen Lage präsentiert sich im Vergleich zur Vorumfrage abwärtsgerichtet. Der Saldo fällt um 17 Prozentpunkte auf plus 2 Prozent.
Erwartungen: Die Erwartungen in zukünftige Geschäfte prognostizieren eine eher ungünstigere Entwicklung. Der Saldo bleibt mit minus 34 Prozent um 27 Prozentpunkte hinter dem Ergebnis aus dem Sommer 2023 zurück.
Beschäftigung: Dem Trend der Umfrageergebnisse von Lage und Erwartungen schließen sich die Beschäftigungsabsichten an. Lagen sie zum Frühsommer 2023 noch bei plus 2 Prozent, so zeichnen sie zum Herbst 2023 mit minus 15 Prozent das aktuelle Stimmungsbild mit.
Investitionen: Auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen für die nächsten 12 Monate ist eher von Zurückhaltung geprägt. Der Saldo ergibt minus 11 Prozent, nach plus 2 Prozent zur Jahresmitte 2023.
Export: Die Exporterwartungen zeigen sich von den geopolitischen Ereignissen beeinflusst und bleiben mit negativem Vorzeichen gekennzeichnet. Der Saldo ergibt im Herbst minus 28 Prozent nach minus 10 Prozent im Frühsommer.
Risiken: Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens identifizieren derzeit mit 62 Prozent der Nennungen die meisten Befragten eine nachlassende Inlandsnachfrage, noch vor dem Fachkräftemangel (61 Prozent) oder hoher Energie- und Rohstoffpreise (60 Prozent). Danach werden von den Unternehmensvertretern die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (56 Prozent), die Sorge wegen steigender Arbeitskosten (43 Prozent) und die Befürchtung einer schwächelnden Auslandsnachfrage (18 Prozent) genannt.
Geschäftsklima: Der Klimaindex der heimischen Wirtschaft gibt deutlich nach. Der Index fällt von 105 Punkten im Frühsommer auf 82 Punkte im Ergebnis der Herbstumfrage.
Geschäftslage: Die Beurteilung der aktuellen Lage präsentiert sich im Vergleich zur Vorumfrage abwärtsgerichtet. Der Saldo fällt um 17 Prozentpunkte auf plus 2 Prozent.
Erwartungen: Die Erwartungen in zukünftige Geschäfte prognostizieren eine eher ungünstigere Entwicklung. Der Saldo bleibt mit minus 34 Prozent um 27 Prozentpunkte hinter dem Ergebnis aus dem Sommer 2023 zurück.
Beschäftigung: Dem Trend der Umfrageergebnisse von Lage und Erwartungen schließen sich die Beschäftigungsabsichten an. Lagen sie zum Frühsommer 2023 noch bei plus 2 Prozent, so zeichnen sie zum Herbst 2023 mit minus 15 Prozent das aktuelle Stimmungsbild mit.
Investitionen: Auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen für die nächsten 12 Monate ist eher von Zurückhaltung geprägt. Der Saldo ergibt minus 11 Prozent, nach plus 2 Prozent zur Jahresmitte 2023.
Export: Die Exporterwartungen zeigen sich von den geopolitischen Ereignissen beeinflusst und bleiben mit negativem Vorzeichen gekennzeichnet. Der Saldo ergibt im Herbst minus 28 Prozent nach minus 10 Prozent im Frühsommer.
Risiken: Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens identifizieren derzeit mit 62 Prozent der Nennungen die meisten Befragten eine nachlassende Inlandsnachfrage, noch vor dem Fachkräftemangel (61 Prozent) oder hoher Energie- und Rohstoffpreise (60 Prozent). Danach werden von den Unternehmensvertretern die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (56 Prozent), die Sorge wegen steigender Arbeitskosten (43 Prozent) und die Befürchtung einer schwächelnden Auslandsnachfrage (18 Prozent) genannt.
Den ausführlichen wirtschaftlichen Lagebericht zum Herbst 2023 finden Sie hier: Konjunkturbericht Herbst 2023 (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1914 KB)
Pressemitteilung vom 2. November 2023
Pressemitteilung vom 2. November 2023